Zitat
Original von ShadowLady
Ich verstehe euer Problem ehrlich gesagt nicht.
Wenn es uns hier sooo gut geht (Ich weiss nicht, ob es in Deutschland genau so gut ist), warum sollten wir dann nicht anderen Staaten ein wenig helfen?
Die Schweiz war noch nie so wirklich in einen Krieg verwickelt, unser Land wurde dank unserer Neutralität stets verschont. Wir wissen gar nicht, wie schlimm es ist, wenn man jeden Morgen mit der Angst aufwacht, Heute könnte der letzte Tag gewesen sein?
Ex-Jugoslawien hatte soooo viele schreckliche Kriege, und all die Menschen dort mussten so viel Leid erleben. Warum sollten sie keine Unterstützung eines Staates verdient haben, dem es gut geht?
Ach, und in der Schweiz kann man nicht an jedem Tag sterben? Die Wahrscheinlichkeit ist vielleicht geringer, aber trotzdem kann man davon ausgehen, dass jederzeit unerwartete Ereignisse eintreten.
Und ich denke, es ist ja auch relativ irrelevant, wenn jetzt jemand gerade stirbt oder nicht.
Allerdings sollte man sich kaum der Verantwortung dürcken wollen, anderen Menschen zu helfen. Meiner Meinung nach hat ein Jeder die Verpflichtung dazu. Oder sollten z.B. Blinde und auch andere Leute, die es schwieriger haben, keine Unterstützung erhalten? Genauso Opfer von Unfällen, Kriegen, ..., diese Liste kann endlos weitergeführt werden.
Und ich bin nicht nur der Meinung, dass man diesen Leuten helfen sollte, weil man selber in eine solche Situation kommen könnte, sondern vielmehr um die eigene Menschlichkeit zu wahren. Oder haben diese Leute, verglichen mit sich selbst, ein weniger Wertvolles leben? Ist man selber besser als eine andere Person?
Wenn sich in anderen Systemen vielleicht die Familien gegenseitig unterstützt haben, so ist in dies in unserem eher komplexen sozialen System nun durch den Staat gewährleistet. Ergo: Falls ein quasi "Staat" "verkrüppelt" ist, so müssen die anderen Staaten ihre Aufgabe wahrnemen und Unterstützung bieten.
Und diese Verantwortung kann kaum verjähren. Anzufügen wäre auch noch, dass auch Heute unser Lebensstandard nur auf kosten vieler anderer Menschen geht, man führe sich nur das Beispiel des "Klimawandels" vor Augen. Die Anzahl der Menschen, die in der Zukunft wohl Nachteile erfahren werden ist immens grösser als die Anzahl der Menschen, die den Wandel verursachen.
Und was sind die paar Millionen, die man für soetwas ausgibt verglichen mit den Milliardenschulden, mit denen viele Staaten vorbelastet sind?
Die andere, politische Dimension dieser Unabhängigkeit ist sicherlich zweifelhaft. Durch eine "Erklärte" Unabhängigkeit wird sich die Situation der Menschen urzfristig nicht änderen, vielleicht wird im Moment ihre Moral ansteigen, aber eine hohe Moral hat noch niemanden Satt gemacht.
Deshalb bin ich eher wegen dem Säbelrasseln von Russland (welches natürlich gegen jegliche "Unabhängikeit" im eigenen Vorgarten sein wird) besorgt.
Irgendwann, falls weiterhin so politisiert wird, wird die Situation wieder eskalieren; Und ich denke, dass keiner hier an einem erneuten Krieg interessiert sein dürfte.
So würde ich persönlich einer anderen Lösung den Vorzug geben, da hier wegen faktisch keiner grossen Änderung meiner Meinung nach zu grosse Risiken eingegangen werden.
Allerdings ist es durchaus verständlich, dass die Menschen nicht so schnell bereit sind, über ihre eigenen Gräben zu springen und zusammenzuarbeiten, sondern lieber zuerst eine gewisse Distanz zwischen sich bringen wollen.
Was richtig, was falsch ist, und wie sich die Situation entwickeln wird, das wird sich sowieso erst in der Zukunft zeigen.