Café Andromeda

  • "Kaly, was für eine wundervolle Überraschung!" , sagte sie erstaunt, "Es muss ja eine Ewigkeit her sein, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben!!" Sie kniff leicht die Augen zusammen und versuchte sich daran zu erinnern, wann sie einander zuletzt über den Weg gelaufen waren, doch es wollte ihr nicht in den Sinn kommen. Natürlich hatte sie von seinen letzten Kämpfen gehört, solche Neuigkeiten verbreiteten sich schnell und da ihr Café nun einmal von vielen besucht wurden, waren ihr die Gerüchte aus dem ganzen Universum bekannt. Doch sie wusste nicht so recht, ob sie diesen Gerüchten Glauben schenken sollte. Verlegen senkte sie den Blick, der bisher auf Kaly fixiert war, und spielte mit ihrem Haar. Leise sagte sie: "Ich hab viel von dir gehört - so viele Schlachten hast du geschlagen und kamst immer mit deinem Leben davon... Dein Ruf eilt dir weit voraus, bald zittert die ganze Galaxie vor dir!" Auch ihre Knie zitterten leicht, doch dies hatte wohl andere Gründe. Langsam wurde ihr klar, dass sie noch die Getränke- und Speisekarte in der Hand hielt und streckte diese dann Kaly hin. "Du möchtest sicher etwas trinken oder essen - deine Bestellung geht auf's Haus!"

  • Draußen waren schwere Schritte zu hören. Ein wenig später öffnete sich schwunghaft die Tür. Ein Pilot betrat das Cafe, seine Uniform aus Verbundpanzermaterial war nass, denn es hatte zu regnen begonnen.
    Er setzte sich in eine Ecke im Café die schlecht ausgeleuchtet war, erst dann nahm er den Helm ab.

    Es war vom Aussehen her ein Minbari.

    "Guten Abend." gab er von sich als er den Helm auf den Tisch legte.

    "Ich bin das erste mal hier, könnte ich die Speisekarte sehen?" teilte er einem Kellner mit

    Ordo fratrum domus Sanctae Mariae Teutonicorum Ierosolimitanorum


    Ehre Ruhm und Stärke den Herrschern der Welt, welche Könige und Kaiser von Volkes Gnaden.
    Gott sagt nur Schütze mein Volk, niemals sei König meines Volkes dieser ist einzig das ewige Triumvirat.


    (Hochmeister des Ordens 1205)

  • Der Kellner nickte dem Gast, der wie ein Minbari aussah, zu, und eilte zu den Tresen, um eine Speisekarte zu holen. Dabei stolperte er beinahe über seine eigenen Füsse, er konnte sich jedoch gerade noch rechtzeitig auffangen, so dass die Gläser auf seinem Tablett nur leicht aneinanderklirrten, ohne jedoch zu Bruch zu gehen. Der Kellner, Mercudo hiess er, atmete tief durch, schnappte sich dann eine Karte und eilte zum Gast zurück.
    "Hier, bitte sehr!"



    Besonders empfehlen kann ich Ihnen den Vorgonen Hamburger, wir hatten heute eine Lieferung mit dem allerbesten Fleisch aus der vorgonischen Heimat."



    Er nickte dem Gast zu und drehte sich um, um dem Gast genügend Zeit zu lassen, die Speisekarte zu studieren.

  • "Du weist doch, die Leute machen zu oft aus der Mücke einen Elefanten." beschwichtigte er sie. Dankend nahm er die Speisekarte entgegen. Für einen kurzen Augenblick waren ihre Hände nur knapp voneinander entfernt, und Kaly bildete sich ein, ihre Wärme spüren zu können. Er riss sich zusammen.
    "Wie lange habt ihr denn geöffnet? Hättest du später eventuell Zeit, ich würde gerne erfahren wie du zu diesem schönen Café gekommen bist." Nach einem kurzen Blick auf die Karte fügte er hinzu: "Und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne ein Galaktisches Quellwasser und das Centauri Sandwich probieren." Als er aufschaute, blickte er direkt in ihre Augen. "Es ist schön, dich wiederzusehen Tierna." lächelte er sie an.

  • Tierna grinste zurück, ihr Lächeln wirkte etwas entrückt, als wäre sie gerade in Gedanken ganz woanders, dann nickte sie aber. Kalys Blick in ihre Augen liess sie dazu auch noch etwas erröten, sie hüstelte leicht und meinte dann: "Ja, die Leute reden und reden und was sie sagen entspricht oft nur zur Hälfte der Wahrheit. Jeder spricht aus seinem Blickwinkel und manchmal fehlt einem der Blick für das Ganze..." Sie drehte sich kurz um, als ihr Kellner Mercudo hinter ihr durchlief, ein Tablett balancierend, auf das zahlreiche Gläser und Teller gestapelt waren. "Mercudo, bring hier bitte noch ein Galaktisches Quellwasser und ein Centauri Sandwich!" Mercudo schien (leicht genervt) etwas vor sich hinzureden, und stolperte dann prompt über seine Füsse. Tierna hielt den Atem an, sie sah das Geschirr schon zu Boden segeln - doch sie klirrten nur leicht aneinander, als sich Mercudo wieder aufgefangen hatte. Sie schaute noch kurz, ob er die Bestellung in die Küche weiterleitete und wendete sich dann wieder an Kaly.
    "Wir haben den ganzen Tag und die ganze Nacht geöffnet. Die Gäste kommen von überall her, manchmal ist bei ihnen auf den Planeten Tag, wenn sie losfliegen, also können wir unsere Öffnungszeiten nicht sehr gut an irgendwelche Tageszeiten anpassen. Jetzt gerade ist nicht sehr viel los, aber das kann sich schnell wieder ändern. Sobald Marita kommt, hab ich aber etwas Zeit!"
    Tierna blickte zur Uhr, die hinter der Bar hing. Sie zeigte 22 Uhr (nach terrestrischen Massstäben) an. "Also in ungefähr einer Stunde! Bis dahin muss ich die Küche noch etwas aufräumen und dafür sorgen, dass dein Centauri Sandwich gut wird." Sie lächelte noch einmal und musste sich zusammenreissen, damit sie endlich ihre Arbeit wieder aufnahm. Sie griff nach der Speisekarte und ihr Herz schien etwas schneller zu schlagen, als sich ihre Finger streiften.

  • "Dann möchte ich dich nicht weiter bei deiner Arbeit stören. Ich werde hier auf dich warten wenn das in Ordnung ist." Nachdem er ihr die Speisekarte zurückgegeben hatte, setzte sich Kaly. Er lies seinen Blick über die Gäste schweifen, und blieb an dem gerade eingetretenen Minbari hängen. Er kam ihm bekannt vor, und nach einer kurzen Weile viel es ihm ein. Sie hatten sich bisher noch nicht auf dem Schlachtfeld getroffen, aber es wäre beinahe dazu gekommen. Leider hatte ihnen damals ein Elektronen-Sturm die Systeme lahm gelegt. "Morgen werde ich mal nach seiner Flotte suchen." notierte sich Kaly in Gedanken und überlegte kurz, ob er sein Handy auf die eingeganene Benachrichtigung überprüfen sollte, entschied sich aber dagegen, als die Tür zur Küche aufging.

  • Tierna verschwand in der Küche und atmete dort erst einmal tief durch. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, wie der Koch das Sandwich zubereitete und sie fragend anschaute. Sie schüttelte nur den Kopf und trank einen Schluck Wasser. Dann griff sie erneut zu ihren Putzutensilien und schrubbte den Kochherd und hoffte, dass Marita heute ausnahmsweise etwas früher auftauchte. Langsam beruhigten sich ihre Nerven etwas und schienen nicht mehr davonzuflattern.
    In der Zwischenzeit war das Centauri Sandwich vollendet. Der Koch öffnete die Tür zur Bar und stellte das angerichtete Sandwich auf die Bartresen.

    Mercudo reagierte sofort und brachte das Sandwich zu dem mysteriösen Typ, der vorhin so lange mit seiner Chefin gesprochen hatte. "Bitte sehr." Daraufhin machte er sich wieder aus dem Staub und kümmerte sich um seine eigenen Gäste, aber der Barkeeper winkte Mercudo zu sich und machte ihn darauf aufmerksam, dass er das Galaktische Quellwasser, das schon seit längerem auf den Tresen stand, noch nicht dem Gast gebracht hatte. Mercudo grummelte leise in seinen nicht vorhandenen Bart, griff nach dem Glas und eilte erneut zum Typen. "Ihr Quellwasser"und lief wieder davon.

    Wenig später öffnete sich die schwere Tür zum Café Andromeda und Marita trat ein. Sofort drehten sich alle Köpfe der (männlichen) Gäste nach ihr um. Eine zierliche Person sah man da, die ins Café huschte, gleich hinter den Tresen verschwand, um dort ihre Schürze umzubinden. Sogleich machte sie sich auch an die Arbeit und schaute, ob es irgendeinem der Gäste an etwas fehlte.

    Natürlich war es auch Tierna nicht entgangen, dass Marita nun endlich da war und sie etwas entlastete. Doch etwas hinderte sie noch daran, einfach wieder zu Kaly rauszugehen.

  • "Der Service ist auf jeden Fall beeindruckend." gestand sich Kaly ein. Aber was hätte er auch anderes erwarten können, wenn Tierna die Leitung hatte. Sie war schon immer eine gute Cheffin gewesen, auch wenn sie eine sehr pazifistische Einstellung hatte.
    "Grazias." dankbar nahm Kaly das Sandwich entgegen. Es schmeckte vorzüglich. Als der Kellner mit seinem Wasser an seinen Tisch eilte, bat er ihn: "Bitte richten Sie dem Koch meine Hochachtung aus, dieses Sandwich ist wirklich vorzüglich."
    Nachdem Kaly sein Abendessen beendet hatte, griff er in seine Manteltasche und holte ein kleines Buch heraus. Völlig vertieft in die Lektüre, entgang ihm beinahe, wie für einen Augenblick jedes Gespräch im Raum verklang und jeder Gast seinen Blick zur Tür richtete. Verwundert hob auch Kaly seinen Blick und sah eine junge Dame schnell hinter den Tresen verschwinden. Langsam schwoll der Geräuschpegel wieder an, und Kaly richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sein Buch.
    "Entschuldigen sie Sir, aber ist hier noch Platz?" als Kaly seinen Blick ein weiteres Mal hob musste er grinsen. "Was für eine Überraschung Mugetsu. Was verschlägt dich denn hier her alter Freund?" er stand schnell auf und die beiden Freunde umarmten sich. "Ich bin nur auf der Durchreise. Ich habe gerade die Demeterproduktion auf einer meiner Kolonien inspiziert, und wollte zurück nach Hause fliegen, da sah ich deinen Flieger vor dem Café stehen und wollte dich kurz begrüßen." erwiederte dieser. "Komm setz dich doch, hast du Hunger? Ich lasse dir sofort etwas kommen." lud Kaly ihn ein. Doch der junge Cardassianer wehrte ab. "Ich würde mich liebend gerne mit dir unterhalten, doch die Geschäfte rufen. Täglich bekomm ich mehr Anfragen, es scheint als würde jeder gute Transporter missen." Kaly lachte. "Da geb ich dir recht. Deine Demeter erweisen mir täglich einen wunderbaren Dienst." "Aber es war schön, dich mal wieder zu sehen alter Freund. Sei bloß vorsichtig in Zukunft, nicht das du eines Tages der unterlegene in einer Schlacht bist." verabschiedete sich Mugetsu und stand auf. "Und wenn du Zeit hast meld dich mal, ich habe dir ein Angebot zu machen." "Adios mein Freund, ich melde mich gleich morgen früh." Mit einem für ihn fröhlichen Lächeln verließ Mugetsu das Café. "Eine weitere Notiz." murmelte Kaly und wollte erneut zu seinem Buch greifen als er Schritte vernahm welche sich in seine Richtung bewegten.

  • Der unbekannte Minbari bedankte sich bei dem Kellner.

    "Ich nehme den empfohlenen Vorgonia-Burger und ein Dunkelmondbier." das wäre alles Mercudo.

    Mercudo hatte bei der Hetzerei nach der Karte übersehen das der Minbari auf seiner Pilotenuniform J ANGELUS zu lesen war.
    "Gern Herr Angelus." gab er von sich und eilte davon in die Küche

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  • Ein kleiner Planet inmitten der Galaxien. Die Tür eines einst sehr frequentierten Cafés öffnete sich etwas störrisch. Hndurch trat eine stattliche Gestalt, groß, gesäumt von einem schwarzen Umhang. Eine Maske auf dem Gesicht liess keine Hinweise auf die Rasse zu. Am Gürtel des Schwarzgekleideten baumelten eine ziemlich große Energiewaffen von unbekanntem Typ und ein vergleichsweise unauffälliger Metallstab.
    Der Unbekannte ging mit großen Schritten um mehrere verwaiste weiße Stühle herum auf die Bar zu. Die grünen Neonleuchten, welche dem ganzen Etablissement einen eigenen Charme verliehen, waren im Barbereich wie auch in 1-2 anderen Ecken ausgefallen, so dass der Neuankömmling nicht sehen konnte, ob außer ihm überhaupt eine lebende Seele im Café war.
    Die Stimme aus der Maske klang verzerrt und ein wenig blechern: "Ich bekomme ein Dunkelmondbier. Mit Trinkhalm bitte. Außerdem würde ich gern erfahren, ob ich hier etwas essen kann oder ob die Vorräte genauso leer sind wie das Café?"
    Während er dies sagte, ging er die letzen Meter zum Tresen und lehnte sich mit beiden Armen darauf. Die durch die Maske hindurchschimmernden grünen Augen wanderten auf der Suche nach einem Lebenszeichen hin und her...

  • "Keine Sorge, so leer ist es hier nicht. Und essen kann man hier auch sehr gut." Die Stimme kam aus einer Ecke des Café's zur Linken des Maskierten. Verwundert blickte dieser in die Richtung und erspähte eine Gestalt, welche sich erhob und auf ihn zu schritt. "Guten Morgen, ich bin Kaly. Und die Besitzerin, also Tierna, ist grad wegen meiner Bestellung hinten im Lager. Setz dich doch, sie wird gleich hier sein."

  • Der Fremde hatte große Schwierigkeiten, sich seinen Schreck nicht anmerken zu lassen, als von links plötzlich eine Stimme ertönte. Konnten sie ihn so schnell aufgespürt haben? Schnell hatte er sich aber wieder gefasst als er den Mann sah, der nun auf ihn zukam. Dieser gehörte ganz sicher nicht zu seinen Jägern. Er gestattete sich ein Lächeln, welches sowieso keiner sehen konnte.
    "Das freut mich. Ich bin Thorb." Er nutzte seinen Tarnnamen. Nicht dass im Nachhinein noch einer plauderte. Falls er jemanden zum Plaudern hinterließ...
    "Was gibt es denn hier so zu essen?" Er ließ sich auf den nächstbesten Platz nieder von dem aus er die Eingangtür, aber auch den Rest des Cafés gut im Auge hatte. Nach und nach bemerkte er, dass an mehreren anderen Stellen auch Gäste saßen. Wie hatte er nur so blind sein können? Noch während er sich wieder Kaly zuwandte, überlegte er krampfhaft wie verdammt nochmal er mit dieser dämlichen Maske essen und trinken sollte. Darüber hatte er sich bei seiner Tarnung irgendwie keine Gedanken gemacht.

  • Er war noch ein Kind gewesen, als er das letzte Mal im Cafe Andromeda war. Er hatte es geliebt. Während seine Eltern assen, kritzelte er immer in Tiernas Malbuch. Dass die Besitzerin eine seiner Zeichnungen, die eines Ikaros Jägers, einmal hinter der Bar aufhing, erfüllte den kleinen Bambi mit unglaublichem Stolz.

    Viel Zeit war vergangen. Bambi arbeitete hart und wurde zu einem ansehnlichen jungen Imperator. Vor lauter Studium und staatsmännischen Aufgaben war er aber nie mehr am Cafe vorbeigekommen. Als er seine heutige Flugrute studierte und bemerkte, dass er ganz nah am Planeten Soulfinder vorbei kam, stand fest, dass er dort einen Zwischenstopp einlegen würde.

    Als sein eleganter Mysticum im Hangar landete, war bereits spät am Abend. Als er ausstieg fiel ihm sofort ein mächtiges Schiff einige Meter entfernt auf. Ein breites Grinsen erfüllte sein Gesicht. Es war der Mysticum von Kaly, seinem Vater. Er hatte sich also den richtigen Tag ausgesucht, um hier vorbeizuschauen. Leise vor sich hinpfeifend, mit den Händen in den Hosentaschen, schlenderte der junge Imperator zum Cafe. Ob Tierna ihn wohl noch kannte?

    Bambi öffnete die Tür und duckte sich, um seinen Kopf nicht am Türrahmen anzustossen. Kaly sass am gleichen Tisch, an dem sie früher schon immer sassen, sogar die Zeichnung hing noch hinter der Bar. Bambi konnte nicht aufhören zu lächeln. Es fühlte sich alles so vertraut an. Er winkte seinem Vater zu. Dieser erwiderte die Geste, doch Bambi hatte das Gefühl das etwas nicht ganz in Ordnung war. Kalys Lächeln wirkte irgendwie etwas gekünstelt. Elegant schwang sich Bambi auf den Stuhl gegenüber von Kaly, öffnete den Kopf seines Blazers und schüttelte die Hand seines Vaters.

    "Ich hätte wissen müssen, dass du bestimmt auch hier bist. Mein Gott, wie lange ist es her, dass wir gemeinsam da waren?" "Jahre, mein Sohn", antwortete Kaly immer noch lächelnd, fast grinsend. Sofort kam Bambi zur Sache: "Du wirkst angespannt... Ist alles okay?" Kaly wartete einen Moment mit einer Antwort und sagte dann: "Ist dir der maskierte Gast aufgefallen? Ich weiss nicht, woran es liegt, aber seit er vor kurzem eingetreten ist, wurde die Stimmung hier drin irgendwie etwas merkwürdiger..."

    Bambi drehte sich unauffällig ein klein wenig zur Seite und musterte den Fremden. Nach einem Moment sagte er: "Ach, mach dir keine Gedanken. Schon früher trieben sich hier ab und zu auch etwas zwielichtige Gestalten rum. Wo ist eigentlich Tierna? Ich hoffe, sie ist auch hier!"

  • Mercudo kam einige Zeit später wieder aus der Küche und brachte Capt. J. Angelus Bestellung an dessen Tisch. Es hatte etwas länger gedauert als gewöhnlich, da das Brot des Vorgonia Burgers erst noch hergestellt werden musste. Er hoffte, dass der Gast über die lange Wartezeit nicht verärgert war.

    Marita, die hinter den Tresen stand, hob stirnrunzelnd ihren Blick, als sie die Stimme des Fremden vernahm, der schwer bewaffnet und maskiert das Café betrat. Etwas ängstlich nahm sie seine Bestellung entgegen und nickte lediglich.
    Erleichtert stellte sie fest, wie sich ein Gast erhob und ein Gespräch mit dem Fremden anfing.
    Sie kümmerte sich um die Bestellung und stellte dem Maskierten ein Dunkelmondbier mit Strohhalm hin, und erklärte noch:
    "Keine Sorge, wir haben alles da, unsere Vorräte sind voll, auch wenn wir nicht so viele Gäste haben." Sie drückte ihm die Speisekarte in die Hand.

    In der Zwischenzeit hatte Tierna wieder ihren Mut gesammelt, und war bereit, Kaly wieder gegenüber zu treten. Sie verstand nicht genau, weshalb ihre Knie so weich und ihr Puls so schnell war. Als sie jedoch aus der Küche trat, bemerkte sie den maskierten Fremden und seine Energiewaffen. Anders als Marita reagierte sie jedoch nicht mit Angst, sondern eher wütend darauf, dass jemand die Dreistheit hatte, Waffen in ihr Café mitzubringen.
    So ging sie auf den Fremden zu, dem gerade eine Speisekarte in die Hand gedrückt worden war, er würde also kaum die Waffe ziehen können.
    "Entschuldigen Sie bitte, mein Name ist Tierna, ich bin die Besitzerin dieses Cafés. Wären Sie so freundlich und würden mir erklären, weshalb sie hier schwer bewaffnet auftauchen? Wir dulden hier normalerweise keine Waffen, dieser Planet ist vom Friedensabkommen der Vereinten Rassen Andromedas dazu bestimmt worden, ein Planet der Neutralen Zone zu sein."
    Erwartungsvoll blickte sie in die grünen Augen des Fremden, die durch die Maske hindurchschimmerten.

  • Nachdem sich Thorb hingesetzt hatte, schlenderte Kaly zurück zu seinem Platz und ergriff sein Buch, als die Tür erneut aufging und Bambi herein kam. Die beiden begrüßten sich setzte sie sich. "Klar, aber irgendwie wirkt er gehetzt. Geradezu, als würde er verfolgt werden." Kaly zog die Stirn in Falten. "Eventuell sollte ich mal mit ihm reden, vielleicht braucht er Hilfe", meinte er und stand auf. Im selben Augenblick sah er Tierna, wie sie mit bestimmten Schritt auf den Fremden zuging. Nur zu gut wusste er, dass sie es nicht gern hatte, wenn man in ihrem Café mit Waffen auftauchte. "[...]ein Planet der Neutralen Zone zu sein", hörte er sie auf Thorb einreden als er zu ihnen trat. "Ich denke mal er wird sich zu benehmen wissen Tierna, du brauchst dir keine Sorgen machen, oder Thorb?" meinte er, als sie kurz innehielt und Luft holte.

  • Als die Besitzerin so auf ihn einredete wusste Thorb zuerst nicht, ob er jetzt sofort wieder verschwinden oder ein Massaker anrichten solle. Er entschied sich für die dritte Möglichkeit. "Wenn sie wollen könne sie den Blaster habe, solange ich etwas esse und trinke. Aber seien sie vorsichtig damit, er hat eine Diebstahlsicherung, die ihr kleines Café in die Luft sprengen könnte." Er legte die Speisekarte weg und holte die Waffe hervor, um sie Tierna entgegenzustrecken. Den Metallstab am Gürtel, der auf den ersten Blick nicht als Waffe erkennbar war und die beiden Vibromesser in seinem Umhang behielt er bei sich, man konnte ja nie wissen. Misstrauisch musterte er den jungen Mann, der sich zu Kaly gesellt hatte. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl, die unbestimmte Ahnung, dass etwas passieren könnte. Aber vielleicht war das auch nur die Angst vor seinen Jägern. In solchen Momenten hasste er seinen Job! Aber irgendjemand musste ja die Drecksarbeit in der Galaxis machen und er war nun mal einer der besten Kopfgeldjäger. Der letzte Auftrag hatte ihn jedoch an seine Grenzen geführt und jetzt musste er dafür bezahlen. Er brauchte dringend jemanden mit Beziehungen...
    Er wandte sich wieder an Tierna: "Ich hätte dann gern noch eine Minbarische Tarnung wenn es nichts ausmacht."

  • Tierna wich nun doch etwas zurück, als der Fremde ihr die Waffe so entgegenstreckte.
    "Entschuldigen Sie, ich..." Sie stammelte leicht und blickte zu Kalydoscope, der nun neben dem Fremden stand...
    "So ... so war das nicht gemeint. Aber selbstverständlich dürfen Sie ihre Waffe hier deponieren, bis Sie gegessen haben, vielleicht entspannt sich dann die Stimmung hier wieder etwas..." Sie blickte noch einmal mit grossen Augen auf die Waffe und fuhr dann immer noch leicht stockend fort:
    "Aber wenn es Ihnen nichts ausmacht.. Ich würde diese Waffe lieber nicht in die Hände nehmen - ich kann damit nämlich überhaupt nicht umgehen und will hier auch nichts in die Luft jagen. Sie errötete und blickte noch einmal zu Kalydoscope, während Marita die Bestellung des Fremden in die Küche weiterleitete.

  • Thorb legte die Waffe vorsichtig hin und überlegte, wie er nun sein Bier
    trinken sollte. Er versuchte, den Strohhalm unter die Maske zu führen,
    ohne dass es albern aussah. Es schmeckte himmlisch. Innerhalb von 3
    Zügen war das Glas leer. Er schaute der Wirtin hinterher und fragte
    sich, wie es die Frau glücklich machen konnte, den ganzen Tag in einem
    Café zu hocken.
    Da fiel ihm auf, dass Kaly immer noch neben ihm stand. "Jetzt setz sich schon hin und steh nicht so rum! Aber glaub nicht, dass ich dir für deine Aufdringlichkeit noch einen Drink spendiere."

  • Tierna hatte sich dankbar entfernt. Waffen waren ihr ungeheuer. Seit ihr Vater damals im Krieg gefallen war, wollte sie nichts mit solchen Dingen zu tun haben. Ausserdem würde Kaly nun die Situation bestimmt regeln. Erleichtert machte sie sich daran, das Café aufzuräumen, das Geschirr einzusammeln, bis sie am Tisch stehen blieb, wo Kaly bis vor kurzem noch gesessen war. Da sass nun eine andere Person, die sie aufmerksam musterte. Verwirrt kniff sie die Augen zusammen. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Aber sie konnte nicht einordnen, wieso... Da fiel ihr auf, dass er noch gar nichts bestellt hatte. Sie hüstelte verlegen. "Hallo, entschuldigen Sie, wir waren heute etwas im Stress. Was darf ich Ihnen bringen?

    Schon kurze Zeit später kam Marita zurück. Sie bewegte sich leichtfüssig mit einem Teller auf der Hand hinter die Bar und servierte dem Fremden seine Minbarische Tarnung. Die gelben Stücke dampften noch leicht und dufteten verführerisch.

    "Darf es sonst noch was sein?", fragte Marita freundlich.

    PS: Wichtige Regel:
    Man spielt nur mit seinem Charakter und überlässt die Reaktion auf sein Verhalten den anderen (vor allem an Bambi gerichtet :* )

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