Beiträge von Bambi

    Die karge Landschaft gab nicht viel her und die Lebensmittelrationen des Piloten gingen langsam aus. Die Ideen gingen ihm langsam aus. Verzweifelt versuchte er das ausgebrannte Wrack seines Schiffs wieder zum Laufen zu bringen. Doch selbst die kräftigsten Schläge auf das Armaturenbrett halfen nichts. Da fiel ihm plötzlich ein rotes Blinken am Boden des Beifahrersitzes. Er bückte sich und hob das blinkende Gerät auf. Seine Augen glänzten als er das Commlink in die Hände nahm. Es funktionierte noch und, obwohl er Atheist war, begann der Pilot zu beten, dass ein Satellit diesem unwirtlichen Planten nahe genug war, dass er noch Empfang hatte. Nervös drückte er auf die Favoriten und wählte den obersten Kontakt.

    Das Freizeichen ertönte.

    Eine Ewigkeit erklang die Wartemelodie ohne das etwas passierte. Der Pilot raufte seine Haare, dem Wahnsinn nahe. Doch in diesem Moment meldete sich eine weibliche Stimme: "Bambi??? Bist du das? Aber wie kann das sein?" Der Pilot einen Moment ausserstande zu antworten. Nach Luft ringend keuchte er: "Meine Güte, Tierna! Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass ich dich erreiche. Ich kann dir jetzt leider nicht alles erzählen, aber du musst mir helfen. Ich bin auf einem Planeten gestrandet und du musst jemand schicken, der mich abholt! Ich kann dir die Koordinaten schicken... Schaffst du das? Und richte Mama und Papa bitte aus, dass es mir gut geht. Sie haben es ohne Probleme geschafft, oder?" Tierna konnte nicht glauben, was sie da hörte. Bambi war seit Monaten verschwunden und alle waren in grösster Sorge um ihn. Und da, eines heiteren Nachmittags rief er aus dem Nichts auf ihr Commlink an. "Es tut so gut von dir zu hören! Selbstverständlich schicke ich jemanden! Ich habe dich gerade geortet. Es wird allerdings etwa eine Woche gehen, bis wir bei dir sind. Avel und Ylak geht es gut. Sie werden erleichtert sein, von dir zu hören."

    Der Pilot, der von Tierna als Bambi angesprochen wurde, sackte erleichtert im Sand zusammen. "Vielen Dank, Tierna. Ich werde auf euch warten." Er trennte die Verbindung und legte sich ausgestreckt in den Sand. Er kam aus diesem trostlosen Loch weg. Tränen rollten ihm übers Gesicht. Sein ganzer Körper zitterte. So lag er eine ganze Weile im kochend heissen Sand und liess seinen Gefühlen freien Lauf.

    Ein Riss öffnete sich am Himmel und ein Schiff, das keinem hier bekannten gleicht, taumelte unkontrolliert dem Boden entgegen. In letzter Sekunde konnte der Pilot das Schlimmste verhindern. So schlitterte das Schiff unkontrolliert über den Wüstensand. Sand kratzt über Metall. Funken. Lärm. Feuer am Heck. Bis er zum Stillstand kam, stand der Jäger bereits in Flammen. Mit letzter Anstrengung zog sich der Pilot aus dem Cockpit und landete unsaft im Sand.

    Von Schmerzen geplagt richtete er sich auf, klopfte den Sand von seiner verkratzten silbernen Rüstung und zog seinen Helm aus. Zum Vorschein kam ein junges, nicht unbekanntes Gesicht. Trotzdem hätte niemand den Piloten erkannt, wenn denn jemand den Absturz in der Wüste beobachtet hätte. Die langen Haare fielen ihm ins Gesicht. Zwischen ihnen hindurch blitzten seine grün-blauen Augen, mit dem unverkennbaren Feuer, welches ihn schon sein ganzes Leben lang beglkeitet. Er fuhr sich über den etwas ungepflegten Bart und sah sich die Trümmer seines Schiffes an.

    Leise fluchend klaubte er eine etwas krumme orionische Zigarre aus einer Tasche an seinem Gürtel und zündete sie an. Dieser Sandhaufen würde also sein neues Zuhause werden. Naja er hatte schon schlimmere Orte gesehen. Er hoffte nur, dass die Bauteile für seine provisorische Basis bei der Landung nicht beschädigt wurden. Tatsächlich konnte er das meiste retten, und so begann er sein neues Heim aufzubauen. Umgeben von nichts als Sand.

    Er musste schnellstmöglich einen Weg finden, mit seinen Eltern Kontakt aufzunehmen.

    Bambi musterte Tierna nachdenklich. Dass sie sogar einen Wächter für ihr Café engagiert hatte, überraschte ihn doch sehr. Der bullige Serrakin, der in der anderen Ecke des Cafés stand und die Kundschaft musterte, war Bambi gar nicht aufgefallen. Er hoffte, dass Tierna sich wieder etwas fangen würde, wenn es hier nun eine Zeit lang ruhig bleibt.

    "Ich bin viel gereist in letzter Zeit. Der Maskierte war wie vom Erdbeben verschluckt. Und eine Entdeckung hat ihn ein wenig aus meinem Gedächtnis verdrängt. Ich bin während meiner Studie auf eine Legende gestossen, die mich nicht loslässt. Vielleicht hast du schon davon gehört. Ich bin in einem Buch über einen Satz gestolpert, der von einem vorgonischen Planetenstein berichtete. Ich hatte bis dahin noch nie von diesem Stein gehört, also forschte ich nach. Ich fand nur wenig in der grossen Bibliothek der Universität von Andromeda. Dies überraschte mich sehr, schliesslich besitzt die Universität das grösste Archiv der ganzen Galaxie. Ich fand allerdings Verweise auf weitere Quellen, die nicht im Besitz der Universität sind. Sie forschte ich Tage und Nächte und machte mich daran, diese Schriftstücke ausfindig zu machen. Ich reiste durch die halbe Galaxie, verbrachte Stunden in kleinen Archiven in der verstecktesten Winkeln der Sonnensysteme. Ich fand heraus, dass der Stein das letzte Überbleibsel des vorgonsichen Heimatplaneten sein soll. Ein Stein des Urplaneten! Kannst du dir das vorstellen, Tierna? Er gilt als das älteste Relikt der vorgonischen Kultur. Glaubt man den Legenden, besteht er aus Plutonit und ist mit kleinen, leuchtenden Azuriten gesprenkelt. Doch das faszinierendste an diesem Artefakt ist, dass er über magische Kräfte verfügen soll. Er soll in den ersten fünf Zeitaltern den vorgonischen Zaren enorme Kräfte verliehen haben, weshalb sie ihren Feinden so unglaublich überlegen gewesen sein sollen. Aber ich schweife ab! Zurück zu meinen Studien: Vor wenigen Tagen habe ich ein fünftausendjähriges Dokument entdeckt, dessen Inhalt den Aufenthaltsort des Steins verraten soll. Der Stein verschwand nämlich ab dem siebten Zeitalter spurlos. Nun mache ich mich daran den altvorgonischen Text zu übersetzen. Ich werde Ewigkeiten benötigen. Die Sprache ist schwer zu entziffern und der Text ist mehr als kryptisch. Heute bin ich fast verzweifelt ab einem einzigen Wort, deshalb brauchte ich dringend eine Pause und da fiel mir ein, dass ich dich ja öfters besuchen wollte. Und nun bin ich hier. Aber ich erzähl ja nur von mir! Hast du einen Moment Zeit? Dann spendiere ich dir einen Drink und du kannst mir erzählen, wie's dir so geht!" Bambi lächelte Tierna erwartungsvoll an und spielte mit seinem Pager in der Hand herum.

    Bambis Müdigkeit verflog in dem Moment, als er Tierna aus der Küchen kommen sah. Freudig begrüsste er die junge Cafébesitzerin. "Tierna! Wie schön dich zu sehen! Ich habe dich vermisst! Wie geht es dir? Du siehst sehr schwach aus... Ist alles in Ordnung?"

    Bambis Freude mischte sich mit Sorge. Er hatte die sonst immer so aufgestellte und fröhliche Tierna noch nie so gesehen. Sie erschien ihm fast ein wenig fremd. Bambi vermutete, dass der Angriff des Unbekannten auf Kaly bei ihr tiefere Spuren hinterlassen hatte, als er bisher angenommen hatte.

    Es waren schon fast wieder zwei Monate vergangen, seit Bambis letztem Besuch im Café, der so abrupt geendet hatte. Dabei hatte er sich doch vorgenommen, öfters vorbeizuschauen. Als heute morgen sein neuer High-Speed Jäger fertiggestellt wurde, nahm er sich vor, damit als erstes zu Tierna zu fliegen.

    Als er am späteren Abend den Jäger im Hangar landete, strömte das Adrenalin noch beim kurzen Fussweg zum Café durch jede Ader seines Körpers. Vor der Tür atmete er nochmals tief durch, um seinen Puls zu beruhigen, bevor er eintrat. Nur wenige vereinsamte Gestalten sassen noch an den Tischen. Bambi war etwas spät dran, weshalb die meisten Gäste ihr Feierabendbier schon getrunken hatten und bereits wieder auf dem Heimweg waren. Bambi sah weder Tierna noch Marita, so setzte er sich an einen runden Tisch, von dem er die Tür zur Küche gut im Blick hatte. Er schnappte sich eine Karte, um sich etwas die Zeit zu vertreiben, während er wartete. Zwischendurch liess er seinen Blick über die wenigen Gäste schweifen, doch er schien niemanden zu kennen.

    Bambi, der immer ein Auge auf dem Unbekannten liess, reagierte blitzschnell, als dieser Aufstand, doch dieser war unglaublich schnell und konnte fliehen. Mit einem lässigen Sprung über einen leeren Tisch landete Bambi neben seinem Vater, der zuckend auf dem Boden lag. "Epileptoxin...", murmelte Bambi. "Absolut ungefährlich, aber unangenehm für die Betroffen... Wenn ich diese Maske je wiedersehe..." Das Zucken liess bereits wieder nach und Kaly schien sich zu erholen. "Kaly, alles okay?" In diesem Moment piepste Bambis Pager. Es war eine dringende Meldung seines Offiziers. Ein leises Fluchen rutschte über Bambis Lippen, als er die Nachricht überflog. Er wandte sich an Tierna, die neben ihm stand: "Tierna, es tut mir schrecklich Leid, aber ich muss weg... Kaly geht es gut, er sollte jeden Moment wieder ganz der Alte sein. Ich werde dich bald wieder besuchen, ich versprech's!"
    Noch bevor Kaly oder Tierna ihm Antworten konnte war er aus dem Café gestürmt.

    "Es freut mich, dass dir die Arbeit immer noch gefällt! Du bist auch wie geschaffen für diesen Job. Ich könnte das nicht. Ich muss rumreisen und die Galaxien entdecken." antwortete Bambi nachdem er ihren Ausführungen aufmerksam zugehört hatte. "Was? Sogar ein Raumschiff ist abgestürzt? Wahnsinn was du hier alles erlebst. Kein Wunder wenn vom Taugenichts bis zu den angesehensten Imperatoren jeder dein Café kennt und mal da war. Ich hoffe aber, es kommen bald wieder mehr Kunden! Schliesslich ist es so schön hier! Ich werde dich auf jeden Fall bei mir zuhause allen empfehlen.", fügte er mit einem Zwinkern an. Die alte, bereits etwas lädierte Speisekarte würdigte er keines Blickes. Auch nach all diesen Jahren kannte er sie noch in- und auswendig. Er hatte fast mit dieser Karte zu lesen gelernt.
    Als Marita an den Tisch trat, drehte er sich zu ihr und bestellte: "Bring mir doch bitte einen Ferengi Toast, ich sterbe fast vor Hunger... Und einen Kraftstoff bitte." Marita nahm ihm die Speisekarte ab und ging in die Küche.
    Bambi war die letzten paar Minuten völlig im Tiernas Bann gewesen, doch jetzt warf er wieder einen Blick zum maskierten Unbekannten hinüber. Irgendetwas beunruhigte ihn an dieser Gestalt, obwohl er in manch durchgezechter Nacht schon um einigen merkwürdigeren und bedrohlicheren Kreaturen über den Weg gelaufen war.

    Bambi war überglücklich. Er hatte die lebensfrohe Tierna vermisst. Sie hatte sich kein bisschen verändert seit damals. "Ja, ich bin etwas älter geworden.", schmuzelte Bambi und strich sich über seine Bartstoppeln in seinem normalerweise glatt rasierten Gesicht. "Ich bin letztes Jahr von zuhause ausgezogen. Ich glaube, das war am Anfang schwer für Leva und Kaly, aber sie freuen sich für mich. Ich habe mein eigenes kleines Imperium aufgebaut und besuche die Universität von Andromeda. Heute war ich zum ersten Mal seit langem hier in der Nähe. Da musste ich unbedingt vorbeikommen. Ich habe dich vermisst, Tierna. Was gibt es bei dir Neues?" Gespannt auf ihre Antwort blickte Bambi der hübschen Cafebesitzerin in ihre funkelnden Augen.

    Bambi grinste. "Tierna, meine Liebe... Erkennst du mich nicht mehr? Natürlich, es ist ja auch schon eine Ewigkeit her. Ich bins, Bambi!"

    Er war noch ein Kind gewesen, als er das letzte Mal im Cafe Andromeda war. Er hatte es geliebt. Während seine Eltern assen, kritzelte er immer in Tiernas Malbuch. Dass die Besitzerin eine seiner Zeichnungen, die eines Ikaros Jägers, einmal hinter der Bar aufhing, erfüllte den kleinen Bambi mit unglaublichem Stolz.

    Viel Zeit war vergangen. Bambi arbeitete hart und wurde zu einem ansehnlichen jungen Imperator. Vor lauter Studium und staatsmännischen Aufgaben war er aber nie mehr am Cafe vorbeigekommen. Als er seine heutige Flugrute studierte und bemerkte, dass er ganz nah am Planeten Soulfinder vorbei kam, stand fest, dass er dort einen Zwischenstopp einlegen würde.

    Als sein eleganter Mysticum im Hangar landete, war bereits spät am Abend. Als er ausstieg fiel ihm sofort ein mächtiges Schiff einige Meter entfernt auf. Ein breites Grinsen erfüllte sein Gesicht. Es war der Mysticum von Kaly, seinem Vater. Er hatte sich also den richtigen Tag ausgesucht, um hier vorbeizuschauen. Leise vor sich hinpfeifend, mit den Händen in den Hosentaschen, schlenderte der junge Imperator zum Cafe. Ob Tierna ihn wohl noch kannte?

    Bambi öffnete die Tür und duckte sich, um seinen Kopf nicht am Türrahmen anzustossen. Kaly sass am gleichen Tisch, an dem sie früher schon immer sassen, sogar die Zeichnung hing noch hinter der Bar. Bambi konnte nicht aufhören zu lächeln. Es fühlte sich alles so vertraut an. Er winkte seinem Vater zu. Dieser erwiderte die Geste, doch Bambi hatte das Gefühl das etwas nicht ganz in Ordnung war. Kalys Lächeln wirkte irgendwie etwas gekünstelt. Elegant schwang sich Bambi auf den Stuhl gegenüber von Kaly, öffnete den Kopf seines Blazers und schüttelte die Hand seines Vaters.

    "Ich hätte wissen müssen, dass du bestimmt auch hier bist. Mein Gott, wie lange ist es her, dass wir gemeinsam da waren?" "Jahre, mein Sohn", antwortete Kaly immer noch lächelnd, fast grinsend. Sofort kam Bambi zur Sache: "Du wirkst angespannt... Ist alles okay?" Kaly wartete einen Moment mit einer Antwort und sagte dann: "Ist dir der maskierte Gast aufgefallen? Ich weiss nicht, woran es liegt, aber seit er vor kurzem eingetreten ist, wurde die Stimmung hier drin irgendwie etwas merkwürdiger..."

    Bambi drehte sich unauffällig ein klein wenig zur Seite und musterte den Fremden. Nach einem Moment sagte er: "Ach, mach dir keine Gedanken. Schon früher trieben sich hier ab und zu auch etwas zwielichtige Gestalten rum. Wo ist eigentlich Tierna? Ich hoffe, sie ist auch hier!"

    Einige Wochen zuvor auf dem aufstrebenden Heimatplanten des jungen Bambi:


    Es war ein lauer Vorfrühlingsabend. Bambi kam gerade von einem langen Stadtspaziergang zurück. Er hatte die frische Luft bitter nötig gehabt. Kopf lüften, mindestens einmal pro Woche. Um den ruhigen Tag schön ausklingen zu lassen, füllte er seinen Whirlpool. Mit einem erleichterten Seufzer glitt er in das warme, leise blubbernde Wasser. Er schloss seine Augen und ein zufriedenes Lächeln nistete sich in seinen Mundwinkeln ein.


    Doch der Frieden hielt nicht lange an. Bereits wenige Minuten später klopfte es an der Tür und der oberste Kommunikationsoffizier betrat Bambis Wellness-Oase. „Sir, ich habe Ylak auf Leitung 1. Er sagt, es sei ausserordentlich dringend und könne unmöglich warten!“ Bambi musste grinsen. Er hatte schon eine Weile nichts mehr von seinem Vater gehört. Es freute ihn sehr, dass er anrief, auch wenn er sein Entspannungsbad störte.


    Während dem folgenden Gespräch wurde Bambi aber ernst. Sein Lächeln wich einem nachdenklichen Stirnrunzeln. Aufmerksam hörte Bambi Ylaks Ausführungen zu, was dieser zusammen mit Avel und Regit mit Hilfe der Prophezeiungen herausgefunden hatte. Bambis Planet musste schnellstmöglich evakuiert werden, um der totalen Zerstörung des Universums zu entgehen. Nachdem das Wichtigste geklärt war, verabschiedete sich der junge Imperator mit den Worten: „Ich werde sofort zu euch kommen. Die wichtigsten Sachen habe ich eh bei mir, da ich morgen auf eine Rundreise aufbrechen wollte. Dann verschieb ich das halt.“ Bambi konnte sich selbst in einer solch ernsten Situation ein kleines Spässchen nicht verkneifen. Trotz allem freute er sich unglaublich, bald bei seinen Eltern zu sein und Zeit mit ihnen verbringen zu dürfen.


    Der Flug sollte um einiges unangenehmer werden, als Bambi es erwartet hatte. Es war ein riesiger Schock für ihn, als Regits Planet von seinen Monitoren verschwunden war. Bambi gab sich Mühe sich bei seinem Telefonat mit Ylak nichts anmerken zu lassen, aber er war immer noch völlig am Ende wegen der Schreckensminute, als er dachte seine Eltern seien mit Regits Planeten untergegangen. Seine Nerven lagen immer noch blank, als sein Schiff endlich das von Regit erreichte. Jedes Mal, wenn er daran dachte, wurden seine Knie ganz weich und er musste sich setzen. Man sah es ihm auch an. Er wirkte wesentlich älter als noch vor wenigen Wochen und dunkle Augenringe untermalten seine blauen Augen. Bei genauem Hinsehen konnte man auch einige graue Haare an seinem Hinterkopf ausmachen. Zum Glück hat Bambi diese selbst noch nicht entdeckt. Dieser Anblick hätte ihm vermutlich den Rest gegeben.


    Nachdem er Regits Schiff endlich betreten und den grossen Imperator kennengelernt hatte, zeigte seine Mutter Avel ihm das grosse Schiff. Bambi schämte sich es ihr zu sagen, doch er hatte sie unglaublich vermisst. Sie alberten rum und vertrieben sich die Zeit in der Spielhalle – selbst das gab es auf dem Schiff – mit Multiplayergames. Bambi war ein leidenschaftlicher Spieler, doch zwischendurch liess er die etwas tollpatschige Avel gewinnen, damit sie nicht wütend wurde.


    Erschöpft vom Spielen genehmigten sich die beiden einen Drink an der Bar. Avel begnügte sich mit einem Glas Galaktischen Quellwassers, während Bambi, obwohl es erst Nachmittag war, einen Whisky on the Rocks bestellte. Gerade als sie ihre Getränke erhielten, kam Ylak herein und bevor Bambi ihn fragen konnte, ob er auch etwas trinken möchte, sprudelte es aus seinem Vater heraus: „Da seid ihr ja, ich hätte wissen müssen, dass ich dich an der Bar finde, Bambi.“ Er zwinkerte seinem Sohn zu, während dieser nur verlegen vor sich hin grinste. „Kommt schnell mit, es ist alles bereit zum Sprung. Melvin will loslegen.“