Die erste Begegnung
Es war eine stürmische Gewitternacht vor zahlreichen Monden, als sich eine Andorianerin in ihrem Kontrollzentrum auf Alpha einen Stärkungstrunk genehmigte und sich dann an die zahlreichen Steuerelemente und Bildschirme setzte, um ihre Planeten zu überwachen und um zu überprüfen, ob niemand versuchte, einen Angriff auf sie zu starten. Sie war etwas gelangweilt, lauschte dem Regen, der auf die robust gebauten Fenster einprasselte und seufzte. Plötzlich ging aber bei dem Hauptrechenzentrums-Bildschirm ein neues Fenster auf: “Aktivitäten im Gemeinschaftsbereich festgestellt”, blinkte vor sich hin, während die Andorianerin ihre Augen von dem schwarzen Himmel löste und, die Stirn runzelnd, ihren Controller auf den Gemeinschaftsbereich bewegte. Zahlreiche Hologramme waren schon online und auch sie klickte auf den Login. Ihr Interesse war geweckt, denn ihr Computer gab nur dann Bescheid, wenn sich etwas Aussergewöhnliches zu ereignen schien. Was dort vor sich ging war faszinierender als alles andere, was sie bisher erlebt hatte. Sie war gebannt von dem Anblick eines Cardassianers, der sich gebildet ausdrückte und mit seinen Freunden zu diskutieren schien, er hebte sich aus der Menge hervor. Sie bewegte sich auf die Gruppe zu und mischte sich ins Gespräch. Sie schloss den noch jungen Cardassianer sofort in ihr Herz, doch konnte sie sich nicht erklären, woran es lag. Vermutlich, weil sich dieser Cardassianer so elegant bewegte, sich so edelmütig und ritterlich verhielt, dass sie einfach nicht anders konnte, als mit ihm herumzualbern. Und da er ständig erwähnte, was für eine Ehre es doch sei, mit der grossen 4lph4-X zu schreiben und sie wirklich so behandelte, als wäre sie eine Göttin, fühlte sie sich wirklich geschmeichelt.
Als sie sich dann später wieder ausloggte, lächelte sie vor sich hin. Das Gewitter war immer noch nicht vorbei und würde auch noch einige Tage andauern. Doch sie hatte eine wundervoll gute Laune und bereits einen Entschluss gefasst, wie sie mit diesem jungen Charmeur umgehen würde.
Das umwerfende Angebot
Am nächsten Tag offerierte die Andorianerin 4lph4-X dann dem jungen Cardassianer *Ansane bereits, dass er in ihre Allianz kommen könnte. Doch, edelmütig wie dieser war, lehnte er ab, mit der Begründung, dass er der Allianz nur schaden würde und er damit noch warten möchte. 4lph4-X war nun überzeugt, dieser noch junge Imperator war jemand einmaliges und war es wirklich wert in weiterem Kontakt mit ihm zu bleiben. Ihr Kontakt blieb so auf weiteres bestehen und *Ansane wuchs zu einem grossen Imperator heran.
Obwohl er dann Mitglied eines Wings einer feindlichen Allianz wurde, unterhielten sie sich weiterhin und versuchten über ihre eigentliche Feindschaft hinwegzusehen, was ihnen erstaunlich gut gelang. Die Freundschaft wurde intensiver, 4lph4-X wiederholte ihr Angebot ein zweites Mal, doch *Ansane blieb dabei, nun war er dem Wing verpflichtet und so würde es wohl auch bleiben.
Die Wende
Eines Tages jedoch kam die Wende. Das Wetter war seltsamerweise das Gleiche, wie bei der ersten Begegnung. Der Wind heulte und der Regen prasselte gegen die Fenster. Blitze durchzuckten den Himmel und 4lph4-X hatte sich erneut ins Rechenzentrum verzogen um dort, am Trockenen, die Geschehnisse zu überprüfen. Erneut tauchte das Fensterchen auf, doch dies war sie sich langsam gewohnt, das tauchte immer dann auf, wenn sich der Cardassianer im Gemeinschaftsbereich aufhielt. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, doch hätte sie gewusst, was der Inhalt des darauffolgendes Gespräch gewesen wäre, hätte sie sich dieses wohl verkniffen. So tauchte sie aber freudig in die Hologramm-Welt ein und begrüsste *Ansane freundlich. Doch dieser sah aus, als hätte ihn gerade selbst der Blitz getroffen. Nicht einmal seine Augen leuchteten auf, als sie ihm erschien, keine Begrüssung kam über seine Lippen. Der Grund folgte sofort. Die Bitterkeit seiner Stimme war nicht zu überhören. *Ansane würde seinen Imperator-Titel an den Nagel hängen müssen, da er zu anderen Dingen berufen wurde. 4lph4-X erstarrte bei dieser Mitteilung. Sie würde also ihren liebgewonnenen Freund verlieren... Sie schluckte schwer. Es schauderte sie und sie schüttelte den Kopf um die Tränen zu verdrängen. Ein Universum, ohne ihn? Das... wäre ... nicht mehr dasselbe... Es war ein Schock für sie. Ein Schlag mit dem Hammer. Ein Schlag, mitten ins Gesicht.
Und noch immer hatte sie nicht die Ehre gehabt, in der gleichen Allianz wie er zu sein. “Kann ich irgendetwas für dich tun?”, fragte sie, um ihm beizustehen und auch um ihre eigenen Gefühle zu überspielen. Und *Ansane hatte eine Idee. So beschlossen sie, ihm zu Ehren, einen Showkampf zu machen. Einen Showkampf, der in die Geschichte EtoAs eingehen würde, und den man nicht so schnell vergessen würde.
Es blieb aber ein etwas seltsames Gefühl dabei, schliesslich waren sie in unterschiedlichen Allianzen und 4lph4-X fürchtete, dass die Mutterallianz nicht damit einverstanden wäre.
Der Abschluss
Der Tag des Abschieds rückte immer näher. Und dann passierte das Unglaubliche. Die Mutterallianz löste sich auf. Scheinbar gab es zu viele Vorfälle innerhalb der Allianz, die das Vertrauen in gewisse Personen nicht mehr vollständig rechtfertigte. *Ansane stand also kurz vor dem Ende allianzlos da.
Als 4lph4-X dies hörte, war sie gerade im Begriff, ihre Roboter-Flotte, die sie zwecks dieses Showkampfes organisiert hatte, zu programmieren. Sie fiel aus allen Wolken. Ihr Herz pochte schnell und ihre Hände verkrampften sich. Augenblicklich machte sie sich auf den Weg in ihr Gemach, kleidete sich um und stieg in ihren persönlichen Imperialen Kreuzer, um *Ansane einen persönlichen Besuch abzustatten und die Lage persönlich zu besprechen.
Sie landete bald darauf auf seinem Planeten und suchte nach dem Cardassianer, den sie bald darauf auch schon fand. Ihr rotes Kleid brachte gut zur Geltung, wie aufgebracht sie war und der Cardassianer schreckte wohl zuerst einmal etwas zurück, da ihr die Wut auch ins Gesicht geschrieben stand. Als sie dann endlich bei ihm war, fluchte sie leise und schlug die linke Faust gegen ihre rechte Handfläche. Sie konnte sich kaum zurückhalten. “*Ansane, du MUSST nun in meine Allianz kommen. Es bleibt dir nichts anderes übrig. Meine Mitglieder werden dir gut gesinnt sein, da ich dir vertraue und sie mir vertrauen. Es geht nicht anders. Du brauchst diesen Schutz, ich kann dich nicht alleine lassen.” *Ansane schien zu zögern, die anderen könnten ihn deswegen für einen Verräter halten... Schliesslich waren ihre Allianzen verfeindet gewesen. “Ich bitte dich!!!”, flehte 4lph4-X, doch *Ansane schien gleichgültig gegen aussen und erteilte ihr mehr oder weniger eine Abfuhr. “Ich kann nicht deiner Allianz angehören. Zuerst muss ich noch einiges klären.” Kopfschüttelnd, aber stumm, drehte sich die hübsch gekleidete Andorianerin um. Sie konnte kein weiteres Wort mehr sagen. Sie fürchtete, sie würde ihn sonst anschreien. Das wollte sie nicht. Auch als er ihr nachrief, sie solle doch stehenbleiben, lief sie weiter, zurück zu ihrem Imperialen Kreuzer und machte sich auf den Heimweg.
Seltsamerweise wartete dort bereits eine Nachricht auf sie, der Imperator *Ansane war wohl sehr schnell gewesen im Abklären dieser Dinge. “Ich habe einen Friedensvertrag mit der neuen Allianz ausgehandelt. Gerne würde ich nun auf Dein Angebot zurückkommen”. Innerlich freute sich 4lph4-X sehr, doch war sie noch zu beleidigt, um dies zu zeigen. Sie nahm ihn jedoch auf, und gewährte ihm Schutz bis zum Ende seiner Imperator-Tage.
Der Tag des Showkampfes näherte sich und 4lph4-X wurde von Tag zu Tag nervöser und trauriger. Doch sie wusste, sie konnte *Ansane mit diesem Kampf die letzte Ehre erweisen und sie wusste auch, dass ihre Freundschaft im Herzen weiterhin bestehen bleiben würde, auch wenn er kein Imperator mehr sein konnte.