Gestärkt durch Pulver und Tablette machte sich Kasffar auf den Weg. Er wusste zwar noch nicht wohin er gehen sollte, ---- denn außer dem Gebirge zu seiner Linken gab es nicht weiter---, aber alles war besser als rumzusitzen und den Schwaden beim Schwaden zuzuschauen. Und unterwegs konnte er ja auch versuchen sich zu erinnern. So machte er sich auf in Richtung Gebirge und mit jedem Schritt wurden seine Gedanken klarer. Sie waren unterwegs gewesen zu einer längst vergessenen Galaxie wo seit Äonen keine Lebenszeichen mehr herausdrangen um sie wieder zu reaktivieren, als mit einem Mal alles stehen blieb.
Und es blieb wirklich alles stehen. Nicht nur das Schiff, auch die Zeit, Roboter, Anzeigen, Displays….alles war wie eingefroren. Erstaunlich war nur, dass einzig menschliche Lebensformen nicht von dieser Starre betroffen waren. „Was natürlich auch sein Gutes hatte“, sagte Kasffar trocken zu sich selbst. „Aber hey, wenn doch Menschen NICHT von der Starre betroffen wurden, vielleicht hat dann auch der Rest der Besatzung überlebt. Und er dachte an Omer, Ordnas, Nakireg und Miarg, mit denen er zu jener Galaxie unterwegs war die offensichtlich schuld daran war, dass er hier alleine und ohne wirkliches Ziel umherwandern musste.
„Weg mit diesen Gedanken“ sagte er zu sich selbst, „wenn ich hier bin und es überlebt habe, warum sollten dann die andern nicht auch überlebt haben?“ Was ihn aber unweigerlich zu der Frage führte wo und wie er sie finden konnte sofern sie überhaupt auffindbar waren.
„Da haben wir ja nochmal Glück gehabt“ sagte Omer zu Ordnas, „stell dir mal vor wir wären hier ohne diese Rettungskapsel gestrandet.“ „Rettungskapsel? Gestrandet? Die Erkenntnis traf Ordnas wie ein Blitz, es musste etwas auf dem Weltenschiff passiert sein, sonst wären sie nicht hier. „Omer, zum Henker was ist passiert? Wir waren doch auf dem Weg zu dieser komischen Galaxie…“ „Ich weiss es nicht“, rief Omer, vll haben wir ja Glück und die elektronischen Systeme der Kapsel funktionieren noch“ Hoffnungsvoll ging er zu dem Kontrollpult, berührte ein paar Knöpfe und in der Tat, die Ereignisse waren aufgezeichnet worden.
Ein Abfallen des Zeit-Kontinuums war die Ursache des Erstarrens der Zeit gewesen. Erstaunlicherweise trat dieses Ereignis just zu dem Zeitpunkt auf wo sie sich fast am Horizont ihrer Zielgalaxie befanden hatten und auch, dass alle menschlichen Besatzungsmitglieder nicht davon betroffen waren.
Ferner war vermerkt, dass irgendeine Art Strahlung die Schilde des Schiffes durchbrochen hatte und aus nicht erklärlichem Grund auf ihrem Weg durch das Schiff menschliche Wesen de-materialisiert hatte.
Ein Gedanke traf Omer wie ein Blitz….. nur durch Ordnas schnellen Handels waren sie in der glücklichen Lage hier in dieser Kapsel zu sitzen. Ein weiterer Gedanke formte sich in seinem Kopf: Wenn dem so ist, was ist dann mit den anderen passiert die vor unseren Augen verschwunden waren?
„Ordnas, genug geschlafen“ rief er, es wird Zeit unsere Freunde zu finden“
Narikegs Augen wurden größer, tatsächlich. In etwa 1000m Entfernung ragten 2 Kuppeln in die Höhe, er schätzte sie auf etwa 15m im Durchmesser und ca 3m in der Höhe. „Was meinst du was das ist?“ fragte er Miarg. „Vielleicht eine Behausung einer einheimischen Rasse, oder vll ein Außenposten eine anderen Zivilisation, oder aber ein Fake, vll auch eine cardassianische Springhamsterzucht mit Opern-Probe-Raum“ „Jajaja, schon gut“ sagte Narikeg, „gehen wir einfach hin und schauen was wir finden“.
Unterdessen versuchte Revir alles um das Weltenschiff zu erreichen. Er machte einen Langstreckenscan nach dem anderen, versuchte die Nachrichtenkanäle umzuleiten und schickte Sensor-Drohnen los die mit den biometrischen Daten der Teamler gefüttert waren. Doch auch die Technik des 24 Jahrhunderts hatte physikalische Grenzen und so mußte sich Revir eingestehen dass er nichts weiter tun konnte als zu warten… „WARTEN? WARTEN?“ rief er aus, „sicher nicht. In der Zeit kann ich ebenso versuchen einen neuen, schnelleren Weg zu finden um mit den Andern in Kontakt zu treten.
Als Alyel erwachte fühlte sie sich so gut wie schon lange nicht mehr. Sie beschloss sich unter die Sauerstoffdusche zu stellen und dann ausgiebig zu frühstücken, bevor sie sich ins Hypernet begab. So viel sollte in ihrer Abwesenheit schon nicht passiert sein, dachte sie während sie Richtung Badezimmer verschwand.
*by Raffsack