Der Vorreiter-Fehler

  • 17.08.2154 06:00 - Krypt-Hauptzentrale
    Rrrrriiinnnggggg... Mhm... General N.O.B King erwacht aus einem unruhigen Schlaf. Durch sein Fenster im 512. Stock des NCS-Hauptquartiers sieht er ein allgegenwärtiges rotes Leuchten, dazu dieser unmenschliche Ton. "Oh nein, das darf nicht wahr sein!" Und schon tritt, seine schlechten Vorahnungen bestätigend, sein persönlicher Adujant, J. Koner, die Türe zu seiner Ruhezone ein. "General, es gab einen Angriff mit zahlreichen Verlusten." Der General horcht auf und die Müdigkeit verschwindet schnell aus seinen Augen. "Wo?", fragt er knapp. "Charum Hakkor", murmelt der Adujant. Der General sieht seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Charum Hakkor als wichtige Kolonie und militärischer Aussenposten beherbergt zu allem Überfluss in dieser Nacht auch noch einen grossen Teil der NCS-Hauptflotte. Der General rennt aus dem Zimmer und lässt seinen Adujanten links stehen. "Wir müssen umgehend das SHIELD-Protokoll aktivieren", murmelte er während dem Rennen stetig vor sich hin und wirkt bei seiner Ankunft im Komandoraum wie ein Verrückter. Seine Offiziere weichen vor ihm zurück. "Sofort die SHIELD-Kanäle öffnen", blafft der General. "Aye Sir", erklingt es von rundherum. Die Monitore vor ihm beginnen zu flackern und es erscheinen Colonel I. Dianer und Commander J. Catan, welche auch keinen glücklichen Eindruck machen. Nach der Schilderung der Situation und der detailbesessenen Prüfung der Kampf- und Verlustberichte erzählen ihm die beiden von ähnlichen Vorfällen in ihren Territorien. "Das darf doch nicht wahr sein, was bildet sich dieser kleine Sternenräuber eigentlich ein?", keift der General in die Runde. "Auch unsere Kolonien wurden von Raubzügen heimgesucht, General.", betont J. Catan. "Ein solches Verhalten ist nicht tolerierbar, ihr werdet wieder von mir hören", sagt der General und trennt die Verbindung.

    "KONER, veranlassen sie die entsprechenden Flottenbewegungen und senden sie Hilfegüter und Ressourcen nach Charum Hakkor. Ich will desweiteren wissen, was dieser Sternenräuber nun tut, zu jeder Zeit dieses Tages!" "Aye, Sir, ich werde alles veranlassen." Der General verlässt das NCS-Gebäude mit seiner Leibwache Richtung dem weitentlegenen Madrigal, einer Aussenkolonie des NCS. "Wenn ich nur seine Hauptkolonien übernehmen könnte und ihm den Weg zu weiteren Gütern verwehren könnte", sagt er leise zu sich selbst. "Früher wäre dies noch möglich gewesen, doch seit die Vorreiter die Übernahme von feindlichem Territorium aufgrund des Artenschutzes verwehrt haben, gibt es hier kein Durchkommen mehr." "Nicht in alten Zeiten schwelgen N.O.B", sagt eine Stimme aus dem Nichts. Vor ihm erscheint ein altbekanntes Gesicht auf dem Monitor. "Grossmeister B. A. Rilla", und trotz der geladenen Situation umspielt ein leichtes Lächeln den Mund des Generals. "Eigentlich müsste ich ja fragen, wie du auf diese Funkfrequenz gelangt bist, doch das lassen wir lieber", zwinkert der General. "Ich nehme in dem Falle an, wir sind nicht mehr alleine". "Nein", antwortet B. A. Rilla mit einem bösen Lächeln auf dem Gesicht. "Du hörst von mir!". Der Bildschirm erlischt.

    18.08.2154 24:00 - Im Landeanflug auf Madrigal XII
    Die Wände um ihn herum wackeln, ein heisses Gefühl breitet sich in seinem Körper aus. Der Landeanflug auf Madrigal hat begonnen. "Nun dann", nuschelt der General und erhebt sich langsam aus seinem Captain-Sitz auf der Kommandobrücke. "Landung in 3, 2, 1 ...", ruft ihm sein Offizier zu. Ein leichter Aufprall erschüttert sein HADAR 2-Schiff. Er öffnet die Frontrampe und tritt, mit einem schelmischen Lächeln auf das vom Frost gezeichnete Landefeld. Vor ihm erstreckt sich bei -50° C ein imposanter Anblick, ein Rollfeld mit 400 HADAR-Schiffen, mehreren Bombern, Drohnen-Anlegestellen und den kleinen STARLIGHT-Jägern. Der General wendet seinen Blick nach oben. Der verhältnismässig kleine Orbit des Planeten ist überfüllt mit Imperialen Kreuzern und ja, sogar ein paar Dreadnoughts kann der General im frostigen Nebel ausmachen. NCS, soweit das Auge reicht. Ein von der Kälte bibbernder Adujant überbringt ihm ein Telegram der Raumüberwachung. "Das ist in Ordnung Adujant, das sind alte Bekannte von mir". "Aber Sir, das ist eine bedrohliche Flotte!", sagt der Adujant mit geweiteten Augen. "Alles in Ordung mein Sohn, wirklich." Der Adujant starrt ihn ein letztes mal perplex an, salutiert und rennt durch den Schnee zurück zum Tower. "Alter Knabe", ertönt ein Ruf hinter ihm. "Da ist er ja, legen wir los?" "Noch so gerne", erwidert B. A. Rilla und klappt die Transportluke zu. Der schemenhafte Umriss seines riesigen Dreadnoughts erhebt sich, vom Wind gepeitscht, in die Atmosphäre.

    Wieder auf seinem Platz geht der General die letzten Meldungen seiner Spionagestationen durch. Keine Veränderung. Er schaut auf seinen Minicomputer, welcher ihm in freudiger Erwartung die Daten 04:00, 18.08.2154 präsentiert. "Legen wir los und holen uns diesen Gauner, auf das SHIELD-Programm und seine Freunde", frohlockt der General und genehmigt sich einen Schluck seines Whiskeys. Das sanfte Dröhnen des Hyperraumantriebs erfüllt nun die Brücke, gefolgt von einem gewaltigen Donnern, welches von tausenden Einsatzschiffen herrührt, die ihrem General folgen, selbst in den Tod.

    18.08.2154 05:00 - Im Orbit von Dleyon
    Ein wütender Aufschrei gellt durch die Kommandebrücke. Der General ist ausser sich. "Dieser elende Feigling", keift er und Spuketropfen fliegen auf die Schaltflächen. "Die Raumüberwachung bestätigt Sir, keine feindliche Flotte mehr vorhanden, der Planet ist verlassen". Der General ist ausser sich und verlässt die Brücke in seinen Ruheraum. "Sofort umkehren und Madrigal ansteuern!". "Aye Sir." In seinem Ruheraum angekommen macht sich der General erstmals einen schwarzen Kaffee und brütet vortan über Plänen und Berichten. Zwei Stunden später: "Koner!" "Ja, Sir?", Koners Gesicht erscheint auf dem Monitor. "Sind Sie auf Madrigal?" Aye, Sir!". "Gut hören Sie zu, auch Sie B. A. Rilla." B. A. Rillas müdes Gesicht erscheint auf dem zweiten Monitor. Er hat blaue Ringe unter den Augen und schaut misepetrig aus der Wäsche. 20 Minuten später hat sich sein Gesicht aufgehellt und die alte Kampfeslust ist wieder zurück.

    18.08.2154 14:00 - Kurs in unbekannte Systeme
    "Sir, Landung in 10 Minuten, keine feindlichen Aktivitäten.", röhrt die verzerrte Stimme durch den Lautsprecher. Der General reibt sich die Hände. Der Landeanflug in die fremde Atmosphäre beginnt, satte grüne Weiten erstrecken sich unter dem Schiff des Generals. "Radar im Auge behalten!", blafft er. Ein sanftes Ruckeln verrät den Kontakt mit der Oberfläche des fremden Planeten. "Lufttemperatur und Sauerstoffgehalt in Ordnung Sir, wir können raus", erfolgt die Meldung seines 1. Offiziers. Der General läuft, flankiert von seiner Leibwache, durch den Versorgungsgang nach hinten. Mit einem Zischen öffnen sich die Versorgungsluken und eine weite grüne Fauna wird sichtbar. Rundherum ist das Knacken und Schreien von wilden, exotischen, Tieren zu hören. Der General marschiert über die Wiese, durch Wasserpfüzen hindurch auf eine Baumansammlung zu. Die Bäume reichen endlos in den Himmel, die Kronen sind kilometerweise über der Erde nicht mehr auszumachen. Blitze und Verzerrungen werden nun im Orbit sichtbar und ein Schiff nach dem anderen erscheint. "Ihr wisst was zu tun ist." Aye, Sir!", hallt es von rundherum. Eine halbe Stunde später blickt der General aus dem Fenster seines Schiffes auf die weit unter ihm liegende Oberfläche. Rundherum haben sich tausende von seinen Kriegsschiffen in den riesigen Baumkronen verschanzt, getarnt durch dickes grünes Geflecht der fremden Bäumen. In der Ferne ist Dleyon mit seiner, vom Wasser blau gefärbten, Atmosphäre zu erkennen. Plötzlich ohne Vorwarnung ist eine kleine Explosion in der Atmosphäre sichtbar, und noch eine, und noch eine... "Fertig machen!", flüstert der General zähneknirschend. Der Radar ist nun überfüllt mit feindlichen Signalen. "Bestätige das Eintreffen der feindlichen Kriegsmaschinerie im Orbit, Sir." "LOOOSSS!", ruft der General, ausser sich vor freudiger Erwartung. Der Wald erzittert unter dem Dröhnen tausender Triebwerke. Exotische Vögel fliegen in panischer Angst Richtung Boden, Dickicht wird aufgewirbelt. Die Flotte hebt ab. "20 Minuten bis Ankunft, Sir." Die Bildschirme flackern, B. A. Rillas Gesicht erscheint auf dem Kommandoschirm. "General, alter Freund, wir sehen uns auf Dleyon, möge Gott mit dir sein." "Signale hinter uns im Orbit Sir, 1 Flugstunde Entfernung." "Möge Gott auch mit dir sein.", sagt der General und der Bildschirm erlischt.

    18.08.2154 14:20 - Im Orbit von Dleyon
    Ein animalischer Schrei dringt erneut durch die Gänge des Kriegsschiffs. Kurz darauf die ernüchternde Bestätigung. Der Feind hat sich wieder aus dem Staub gemacht. Der General sieht seine Möglichkeiten erschöpft. "Gegen Feigheit gibt es kein Mittel.", sagt er leise zu sich selbst. Wir haben nicht viele Optionen, seine Gedanken werden zunehmends düsterer. Sein Territorium wird und kann nicht rund um die Uhr komplett überwacht werden, wobei dieser Räuber scheinbar wahllos zu jeder Uhrzeit zuschlagen könnte. Schweren Herzens entscheidet sich der General zum finalen Schritt. Er marschiert den Gang hinunter Richtung Rettungshangar. Mit einem Seufzen auf den Lippen öffnet er die Luke eines ANTARES-Jägers und läst sich schwermütig ins Cockpit fallen. Die Hangartore öffnen sich, ein leises Zischen verrät das Entweichen der Atmosphäre aus dem Hangar. Der General drückt den Schaltknüppel nach vorne und fliegt durch die Hangartore hinaus in die endlose Finsternis. "General, was....", er schaltet das Funkgerät ab und lehnt sich zurück. "Ich komme wieder", murmelt er zu sich selbst, "irgendwann in besseren und ehrenvolleren Zeiten..."

  • „Wieder ein erfolgreicher Tag.“ dachte sich Kaly. Seine Flotten waren noch immer auf Raubzug unterwegs, während er bei etwas Musik entspannte. „Sir, ich habe eine Nachricht für sie.“ erstaunt drehte sich Kaly um. Wer ihm wohl eine Nachricht zukommen lies? Sollte er sich geirrt haben und der Imperator, dessen Kolonien er gerade „besuchte“, doch nicht im Urlaub sein? Mit einer Wischbewegung beendete er den Bildschirmschoner und öffnete seinen Posteingang.
    Perplex erblickte er den Titel der Nachricht. „Feigheit“. Von einem gewissen N00bkingV2. Ein leichtes Déjà-vu überkam ihn. Grinsend las er den Inhalt der Nachricht.

    „Schönes Ding, weglaufen, weglaufen, weglaufen. Ich krieg dich ja trotzdem ;)“

    „Chang? Wer war nochmal dieser N00bkingV2 und warum meint er, wir würden vor ihm davon laufen?“ Chang's Gesicht erschien auf dem Monitor. Auch wenn er gerade die Raubzüge koordinierte, blieb er gelassen und überlegte nur kurz, bevor er antwortete. „Du erinnerst dich sicher an unseren ersten großen Kampf?“ Natürlich tat Kaly dies.
    „Der Imperator, welcher uns angriff, das ist N00BKINGV2. Nachdem ich vor ein paar Tagen die Flotte eines seiner Allianzmitglieder bashen lies, scheint er sehr aufgebracht zu sein und scannt alle unsere Planeten nahezu stündlich. Er hat uns auch bereits ein paar mal angreifen wollen. Doch bisher hat er nichts erreicht, da wir ihn entweder deffen konnten, oder ich alles veranlasst habe, um ihn ins Leere laufen zu lassen. Leider greift er immer in den Momenten an, wo unsere Flotte unterwegs ist.“
    Während dem Bericht bekam Kaly gleich die neusten Berichte über die Aktionen vorgelegt. „Alles klar, und weil er uns nicht erwischen kann, meint er wir laufen vor ihm davon ja? Als wenn wir uns einen Kampf aufzwingen lassen wollen...“ grinste Kaly.
    „Ach er hat übrigens unsere Taktik kopiert. Neben Dleyon hat er einen Planeten besiedelt. Scheinbar hat er es echt auf unsere Flotte abgesehen.“ Chang hielt eine Sekunde inne. „Bisher hatte ich dich damit nicht behelligt, da von diesem Planeten keine Gefahr ausging. Doch er hat dort nun seine gesamte Flotte stationiert. Leider sind diese kleinen Schiffe bekanntlich besser gerüstet als ein Rigel, weshalb wir ihn noch nicht angreifen konnten, ohne zu große Verluste hinnehmen zu müssen.“
    Kaly überlegte einen Augenblick. „Gut, danke für die Informationen, den Burschen hatte ich fast vergessen, aber das trifft sich gut, mir ist hier fast langweilig geworden.. Ich meld mich, wenns was neues gibt. Viel Erfolg dir.“ Mit einem breiten Grinsen schloss Kaly die Verbindung.
    Er lies seine Finger knacken, und setzte sich an ein Antwortschreiben an seinen neuen “Freund“.
    „lol. Ich lauf nicht weg. :D Du bist nicht der Einzigste in dieser GalaxieSmilieIch flieg grad zu einem anderen Spieler :P“
    Etwas angriffslustig, aber genau so fühlte sich Kaly gerade auch. Die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen:
    „Würde vorschlagen du stellst dich auf deinem Planeten Dleyon und wir beenden das ;)“

    Da musste Kaly laut loslachen. Er war ein ehrenhafter Krieger, doch genau aus dem Grund konnte er von seinen Piloten nicht verlangen, sich für ihn zu opfern. Ihm viel ein gutes Zitat ein, welches er N00bkingV2 auch sofort zuschickte. „Du musst noch viel lernen junger Padawan :D“

    Funkstille. Seit längerem hatte Kaly nichts mehr von N00BKINGV2 mehr gehört. „Was er wohl gerade macht?“ Er blickte aus seinem Fenster in die Weiten des Alles. Dort irgendwo war die Kolonie, auf welcher die feindliche Flotte bereit stand, ihn zu zerstören. „Wenn wir den Spieß mal nicht umdrehen werden“ grinste Kaly und drehte die Musik lauter.


    *offtopic* Enjoy the Music, and lets see, who gets taken down first my friend ;)

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