Fantasy RPG [Spielbereich]

  • Eriel hörte auf den Rat seines alten Freundes und verlangte nicht nach dem Einlass zum zweiten Ring. Der Pförtner kicherte böse als sich Eriel drehte um das Kloster zu verlassen, ohne die Tür zum zweiten Ring auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Er trat hinaus in eine eiskalte Bise und spürte, dass der Winter begonnen hatte, die Zeit in der der Tod um sich schlug und die Bauernfamilien wegraffte, die nicht vermocht hatten, den kurzen Sommer durch genug zu lagern.
    Auch war es bald Zeit, wie Eriel dachte. Nur noch wenige Minuten und die Erde würde in Dunkelheit versinken. Es war zum dritten Mal in der Zeit der Welt, dass die Sonne ganze Sieben Tage weg sein würde. Verdeckt von den Schatten, die dieser Tage die Hallen des Satans verliessen, um die verhungernden Bauern und Vogelfreien mit in die Hölle zu nehmen.
    Und dann geschah es. Die vollkommene Kugel wurde zu einer Sichel, schien bläulich zu werden und verschwand. Vom einem Augenblick zum anderen erstarrte der Bach neben dem Weg, den Eriel eingeschlagen hatte, zu Eis. Eriel fühlte auch keinen Wind mehr. Die Welt schien erstarrt.
    Kaum war die letzte Ecke der Sonne verdeckt, brach unendliche Dunkelheit über die Erde. Eriel schielte auf seine Nase, konnte aber nichts erkennen.
    Die Kälte drang in wenigen Sekunden durch seine Rüstung und die dämmende Wolle darunter in seinen Körper ein.
    Wenige Minuten später erloschen unter ihm die Reihen aus Fackeln. Eine Horde Plünderer war den Weg zum Kloster hochmarschiert und nun waren sie von der Dunkelheit eingeschlossen und erlagen der Kälte. Eriel spürte ihre Leiber zusammenbrechen, denn sie hatten sich nur leicht bekleidet. Er sprang von der Klippe zehn oder zwölf Meter hinunter und landete auf einem Haufen toter Körper unter denen er sich begrub. Sie würden ihn für diese Nacht warm halten, dann wären sie auch diese kalt.
    Eriel musste augenblicklich schmunzeln. Die Lebenden würden Völkerweise ausgelöscht werden, wobei er, als halb Untoter wohl den Genuss seines halben Lebens noch länger geniessen durfte.
    Sein Gott hatte ihm Diener geschickt, Miriaden von Leichen würden auf den Feldern in der Welt im Eis erstarren, ohne zu verwesen, so hätte er genug Zeit um diesen ein halbes Leben zurückzugeben und sie zu Untoten zu machen. Eine ganze Woche und mit diesen Plünderern würde er beginnen, morgen.
    Dann schlief er ein.

    Ignoranz
    Deine Welt ist so klein,
    du könntest dich selbst von hinten schubsen
    und dich trotzdem noch darüber wundern,
    wer dir in den rücken fällt.


    Glück

    Einer von vielen Wegen,

    sein Glück zu finden, ist,

    schon gar nicht danach zu suchen.

  • Lestat erwachte mitten in der Nacht wegen eines Alptraumes. Er wusste, wie viele Männer er in den Krieg ziehen lassen würde und wie viele sterben würden. Eigentlich hatte er nie Mitgefühl mit anderen, doch diesmal sollte es wohl anders sein. Lestat stieg aus dem Bett, direkt in seine Stiefel die mit wärmendem Fell gestopft war. Er blickte aus dem Fenster in die dunkle Landschaft und seufzte. Er war nun schon sehr alt und er wusste, dass er nicht mehr all zu lange zu leben hatte. Er stieg die knorzende Treppe hinunter und trat zur Tür hinaus.
    Die frische Brise hauchte ihn wie ein Blatt vom Aste. Er blickte durch die dunklen Gassen des Dorfes, sah die Leute schlafend, einige sassen auch am Feuer.
    Lestat wollte unbemerkt bleiben und so wanderte er hinauf in seine Höhle. Der Aufstieg viel ihm ungewöhnlich leicht und als er oben war, legte er sich vor die Höhle und blickte in die Sterne. Die Leute glaubten, aus den Sternen die Zukunft lesen zu können, doch Lestat wusste schon immer, dass dies nur blödsinnige Fantasterei war.
    Lestat spürte, wie sich in seinem Innern ein Kampf abspielte, Hass gegen Liebe. Er beobachtete mit halboffenen Augen einige Sternschnuppen, die glänzend im Himmel verschwanden. Wie vom Blitz getroffen stand er auf, seine Gehbeschwerden schienen wie vergessen. Er kletterte wieder hinunter ins Dorf, wo er sich zurück ins Bett legte. Auf dem weg hatte er einige Kräuter gesammelt, die vereinzelt auf der verbrannten Erde wuchsen. Er schob sich einige Blätter zwischen die Zähne und kaute darauf herum. Langsam schlossen sich seine Augenlieder, sein Atem und sein Herzschlag verstummten. Er wusste, ohne ihn würde Kein Krieg stattfinden, denn sein Tod würde als Zeichen angesehen, daheim zu bleiben.

    Erneut blitzte eine Sternschnuppe am Himmel, in dem heruntergekommenen Haus sass Estrada schweissüberströhmt neben ihrem Mann. Das Haus wurde von einem kreischenden Wind umgeben, der um jede Kante fegte. Es regnete nur ganz leicht, aber die Tropfen waren wie Nadeln wenn sie auf die Haut trafen. In dieser Nacht sollte hier Estrada ihr Kind auf die Welt bringen und so war es auch. Die Eltern nannten es Krastopar, denn in seinen Augen loderte ein Feuer. Lestat war wiedergeboren. Wie stark sein Körper später sein würde war ihm nicht bewusst, doch er erinnerte sich an sein letztes Leben…

  • Stunden vergingen, Tage vergingen, regungslos sass Mallyx am Boden mit den Händen verschränkt auf eben diesem. Der Regen prasselte still auf den Körper Mallyx' und auf die Bäume der Lichtung nieder. Was geschehen war, wusste wohl niemand, zumal nicht ein einziger zu dieser Zeit an Mallyx' vorbeigekommen war.
    Mallyx selber tauschte seit Tagen seine Gedanken mit denen Abaddons aus, er war stetig in Verbindung mit seinem allmächtigen Meister, den er um die Macht seiner Selbst bat. Die Opfer die er erbracht hatte waren gewiss nicht wenige, so wünschte er sich, mit der Hilfe Abaddons die dunkle Macht zu perfektionieren und die Welt in eine ewige Dunkelheit zu stürzen. Plötzlich ein Donnern am Himmel, Blitze durchschlugen die ewige Dunkelheit, der Regen wurde stärker, die Wolken dichter und der Wald begann zu rauschen im immer stärkeren Wind. Plötzlich ein schwarzer Blitz der durch die Wolken brach, durch den Regen auf die Erde stürzte, direkt auf den Körper von Mallyx aufschlug. Der Körper wurde blitzartig schwarz eingefärbt, die tücher die Mallyx Körper bedeckten blieben nicht mehr Regungslos am Körper. Langsam richtete sich Mallyx auf, als wäre er zu diesem Vorgang geleitet worden und als ob er sich nicht aus eigener Kraft auf die Beine stellen sondern durch eine höhere Macht. Die Kapuze nicht über den Kopf gezogen erblickte man erstmal die langen Haare des mittelgrossen Magiers. Eine lange Narbe zog sich über das Haupt von Mallyx und führte weiter, mittig diagonal auf dem Gesicht nach unten. Plötzlich Schlug er die Augen auf, was die rot schimmernden Augen in dem bleichen Gesicht erscheinen lies. Wie ein rotes Licht in der Dunkelheit waren die roten Augen zu erkennen.
    Ohne die Hände zu rühren senkte sich erneut die Kapuze über sein Haupt und verdeckte dieses. Die Kleidung um den Körper durch den starken Wind zu keinem Zeitpunkt regungslos. Hob die Hände gen Himmel und rief mit kaum überhörbarer, viel kräftigerer Stimme denn je zuvor "So sei ich ihnen zu Dank verpflichtet, o allmächtiger Abaddon".
    Langsam setzte er sich in Bewegung und verliess die Lichtung im Walde und öffnete nur kurze Zeit später bei seinem Hause die Tür und trat ein.
    Dort angekommen packte er seine Ausrüstung, eine kleine schwarze Tasche, dazu seinen Zauberstab und verliess die Hütte erneut. Einige Handbewegungen führte er aus und stieg gen Himmel empor, schnell flog er am nächtlichen Himmel entlang.

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