Hoffnungslos und verloren glaubte sich Medusa und ihr Imperium noch vor wenigen Wochen. Die Zukunft von ihr und ihrem Volke schien ungewiss. Durch eine Reihe an Ereignissen fühlte sie sich klein. Winzig klein, hilflos und ganz alleine. Einsam. Doch es war nicht immer so.
Lord Flury war es, der direkt mit dem Besiedeln des ersten fruchtbaren Landes und dem Bauen der Planetenbasis das Univserum im galaktischen Rathaus dazu aufforderte, ihm und seinen Gesellen das Knie zu beugen. Schnell merkte Imperatorin Medusa, dass sie sich Lord Flury anschliessen könnte, um wahre Grösse zu erlangen. Lord Flury. Ein Mann mit Träumen, ein Mann mit Zielen. Doch wie sich herausstellte, ein Mann ohne Durchhaltewillen. Und so formten sich aus den Forderungen zügig die Gründe seines Untergangs. Durch eine Angriffsregelverletzung, welche in Andromeda verpönt war, verbrachte er einige Tage in einem galaktischen Verliess und seine Kolonien wurden durch grosse und kleine Imperien unterschiedlichster Rassen und Ethnien geplündert. Sein Volk wurde unruhig und forderte letztlich den Rücktritt, dieses vielversprechenden jungen Anführers. Doch wer sollte nun die zerrütteten Centauri Kolonien anführen?
Medusa, Imperatorin eines Ferengi Volkes und Genossin der Allianz Republic of Andromeda (RoA), beschloss, sich zur Wahl zu stellen und gewann durch den Zusammenschluss der beiden jungen Völker an Grösse. Und doch musste sie sich nun allein unzähligen Angriffen entgegenstellen, Unzähligen Bauaufträgen stellen. Und die Allianz RoA, die sich einst glorreich in die Landschaft der Bündnisse in Andromeda eingliederte, stand verlottert da und seuchte in Einsamkeit dahin.
Eines Tages, als sich Imperatorin Medusa im galaktischen Nachrichtenportal über die Anschaffung von Spionagesonden erkundigte, lernte sie den grossen Anführer des VBR und Kriegsherren Tholgrir kennen. Voller Ehrfurcht trat sie ihm entgegen, doch erkannte bald, dass Tholgrir eigentlich nur ein kriegslüsterner Alkoholiker war, der sich hinter mystischen Sagen und Geschichten versteckte. Tholgrir fragte Medusa an, ob in allfälligen Raids auf seine Kolonien zerstörte AIN Sonden, die potenziell im Kampfe fallen würden, durch die junge Imperatorin ersetzt werden könnten. Medusa willigte ein, doch so weit kam es letztenendes nicht. Tholgrir, der bis in die hintersten Ecken der Galaxis gefürchtet wurde, verteidigte seine AIN Sonden ohne Kampf, und behielt vermutlich aufgrund seines Rufes die Sonden in bestem Zustand. So kam es, dass das Gespräch wieder im Sand verlief.
Doch was Medusa nicht wusste, war, dass Tholgrir bereits in seinem Hinterkopf einen Plan schmiedete. Einen Plan, der nach Lulias verschwinden auf Tholgrirs Schreibtisch verstaubte. Einen Plan, der den VBR in Andromeda unbesiegbar machen würde. Einen Plan, der wohl nur mit einem Centauri in den eigenen Reihen ermöglicht werden könnte. Und so bot er seinen Allianzmitgliedern an, Medusas AIN Sonden zu kaufen. Ganz ohne seinen Plan zu offenbaren. Es sollte die Idee der anderen VBRler sein, Medusa langsam an den VBR heranzuführen. Und so schlug Tholgrir an einer der Ratssitzungen vor, einen Neuzugang zum VBR zuzulassen. Doch die Rede war nicht von Medusa, die Rede war von Akali. Einem Kriegshelden, der den Heldentaten von Tholgrir nachstrebte und der kürzlich durch eine List der Allianz Beta seines Imperiums beraubt wurde. Und nun stand er wieder mit einer einzelnen Planetenbasis auf einem gänzlich unbesiedelten und wilden Planeten da und suchte Anschluss an die Galaxis. Yoda meinte sofort: “Bis sich Akali wieder hochgearbeitet und eine nennenswerte Infrastruktur aufgebaut hat, dauert es Jahre.”, und auch ESxIZ lehnte es ab, ein neues Imperium mit dem VBR aufzubauen. Beide spielten unwissend Tholgrirs Plan vollkommen in die Hände. Er meinte: “So viele Flotten, wie wir mit einem Räuber da unten zu Fall bringen, wird das zwei-drei Wochen dauern, bis wir unser Kryptocenter finanziert haben. Die Diskussion vertiefte sich, bis einer der beiden anderen VBRler den Namen Medusa aussprach. Und so begann der Beitritt von Medusa ins Rollen zu kommen und der Übermacht des VBRs stand nichts mehr im Wege.
Als Medusa sich einverstanden erklärte, dem VBR beizutreten, zeigte sich, dass es wohl noch ein wenig an Ausbildung bedurfte, bis sie grosse Kämpfe fechten würde. Und so plante Tholgrir ein Flottenmanöver auf eine verlassene und hilflose Kolonie des ehemaligen Terraner Only Mtiglieds KuroKira und fechtete mit der jungen, potenziellen VBRlerin einen Kampf, den er sich selbst im grössten Absinth Rausch nicht hätte erträumen können. Eine Langzeit-EMP-Deaktivierung, eine Deaktivierung der eigenen Kolonien durch die Allianz, Flugdatenberechnungen und zügige Improvisation auf unvorhergesehene Änderungen im Manöver standen auf dem Stundenplan. Als bis auf ein paar kleine Ungereimtheiten alles perfekt klappte, war Tholgrir nicht nur bestätigt in der Annahme, dass Medusa perfekt zum VBR passen würde, er war auch überrascht, wie lernfähig sie unter der richtigen Führung war. Und wie es beim VBR üblich war, endete das Flottenmanöver in einer Feier, die nicht nur die Anführer der Flotten, sondern auch die Piloten mit einem riesigen Alkoholrausch beglückte.
Tholgrir setzte sich neben Medusa. “Du hast heute wahre Grösse bewiesen, so wie du gekämpft hast. Und so wie du deine Schiffe in die Schlacht geführt hast, steht dir eine grosse Zukunft beim VBR bevor.” Medusa errötete und zählte Fehler auf, die beim Kampf geschahen. “Aber du hast all diese Hürden überwunden und hast trotz dessen, dass du ohne Vorahnung in fortgeschrittene Kampftechniken hineingeworfen wurdest, sensationell improvisiert und siegreich deine Flotte nach Hause geleitet.” erwiderte Tholgrir. Medusa fühlte sich sofort gut aufgehoben. Sie meinte ein wenig scheu: “Aber bis ich wirklich kämpfe, wird es wohl noch einige Zeit dauern...”, worauf Tholgrir still blieb und beim Barkeeper eine Flasche Absinth bestellte. “Eine Prüfung musst du noch ablegen, bis wir dich als wahre Räuberbraut auf fremde Imperien loslassen.” sagte Tholgrir und dankte dem soeben ankommenden Barkeeper, der eine prunkvolle Fontäne, zwei Gläser und eine Flasche Absinth auf den Tisch stellte. “Ein VBRler muss trinken können. Ehrenvoll wie er in der Schlacht kämpft, muss er der Letzte sein, der von seinem Volk noch steht und sich selbst dann noch ein neues Glas einschenkt.” meinte er mit ernster Mine. Tholgrir füllte einen Schluck Absinth in beide Gläser und erklärte die Prozedur, die dieses mystische Getränk zur Zubereitung erforderte. Und auch da, Medusa mit ihren tausend Schlangen auf ihrem Haupt, füllte einen Absinth ein, als hätte sie nie etwas anderes getan. Tholgrir war sichtlich beeindruckt und irgendwo zwischen dem siebten und dem achten Glas geschah wohl etwas, was Tholgrir nicht erwartet hätte. Bei Gesprächen über Flottenmanöver, diplomatisches Geschick und den immens wichtigen Aufbau der Wirtschaft schlichen sich private Themen ein. Dabei hatte er sich doch geschworen, nach Lulia kein Weib mehr an seine Seite zu nehmen. Und trotzdem war die Harmonie da. Eine Harmonie, die unvorstellbar tief drang. Eine Harmonie, die erst nach dem 27igsten Glas Absinth zu ihrem Höhepunkt fand.
Tholgrir war sichtlich angetrunken und schob sein Glas vor sich weg. Er nahm die leere Flasche Absinth in die Hand und hob sie in die Luft, um dem Barkeeper zu symbolisieren, dass nun der Abend zu einem Ende kommen würde. Doch bevor er etwas zu seiner Gestik hinzu lallen konnte, rief Medusa “Die erste Flasche ist leer, wir nehmen vor der Letzten noch eine!” und lächelte den sitzend schwankenden Anführer des VBR an. Tholgrir der nicht nur als grösster Kriegsheld in Andromeda bekannt war, sondern auch als grösster Kampftrinker ferner und naher Galaxien, war erneut beeindruckt. Und auch wenn er schon dreizehn Gläser zu viel hatte, trank er weiter bis seine Lippen die ihren berührten. “Imperator Tholgrir, wir sollten wohl nicht...” meinte Medusa, doch Tholgrir unterbrach sie, hielt seinen Finger vor Medusas zarte Lippen und meinte: “Wenn der Weg schön ist, lass uns nicht fragen, wohin er führt.” und sie tranken fleissig weiter, bis niemand mehr wusste, was mit den Beiden an diesem unerwartet romantischen Abend geschehen sollte.
Am nächsten Morgen wachte Tholgrir auf und schritt erneut seine Zigarre rauchend in sein Büro. Nach der Bearbeitung der Post machte er sich bereit, an die Ratssitzung des VBRs zu gehen, die dieses mal im Konferenzsaal in der Nähe seines Büros stattfand. Yoda meinte zu Tholgrir: “Und, ist sie bereit? War das Flottenmanöver erfolgreich?” worauf dieser erwiderte: “Erfolgreich... *hicks* ...er als ich es mir je *hicks* erträumt hätte.” Und auch ESxIZ fragte nach: “Na, wie hat sich Medusa in der letzten Prüfung geschlagen?”, worauf Tholgrir nur meinte: “Wir haben wo... *hicks* ...wohl die Richtige gefunden. Die Traktanden der Ratssitung waren immer langweilig und mühsam abzuarbeiten, doch dieses mal wurden sie schnell und unkompliziert abgehakt. Zum letzten Traktandum bat Tholgrir Medusa herein. Medusa war sichtlich nervös. Und wie es bei Neuzugängen im VBR üblich war, musste erst der Ehrenkodex unterschrieben werden und dann gabs reichlich Alkohol. Frühmorgens. Und für Yoda, der sich komischerweise immer noch in dieser räuberischen Bande an Halunken heimisch fühlte, wurde gar Spezi organisiert. Yoda liebte dieses Getränk und Tholgrir wusste dies, auch wenn er nicht verstand, wieso Yoda Alkohol nicht mochte.
“Jetzt bist du bereit. Du bist jetzt eine VBRlerin. Möge deine *hicks* Ehre immer während durch den Kodex erhalten bleiben. Mögen deine Kämpfe stets siegreich sein und dir dein Ruf wie uns in die hintersten Ecken der Galaxis vorauseilen. Herzlich Willkommen, Medusa, Frau mit den tausend Schlangen auf dem Haupt”, begrüsste sie Tholgrir vor allen. “Es heisst Kopf, nicht Haupt” meinte Medusa. Yoda lästerte spöttisch: “Uiuiui, was haben wir uns da nur wieder aufgeladen. Da wird unser Anführer bereits in der Willkommensrede kritisiert. Recht so!” und lächelte. Und auch ESxIZ meinte noch: “Es wird wohl keine zwei Wochen dauern, bis du mit mir in die Schlacht fliegen kannst. Und wehe dir, du stellst dich nicht genau so gut an, wie der gute, alte Tholgrir!”. Die vier tranken und feierten erneut, obwohl Tholgrir noch nicht einmal annähernd nüchtern war. Und irgendwo im Rausch wurde die Strategie vorgeschlagen, dass Medusa wie anno dazumal Lulia ihre Werften auf Pegasus Gassauger umstellen und Kriegsschiffe durch die restlichen Mitglieder erwerben würde. “Erwartet am morgigen Tage meine erste Lieferung der Imperialen Kreuzer, die Euch zum Sieg führen sollen.” meinte Tholgrir. “Erwartet am morgigen Tage die ersten Pegasus Gassauger, die das Tritium für UNSER Kryptocenter liefern sollen.” erwiderte Medusa. Alle freuten sich über diesen Plan und stiessen noch unzählige Male darauf an.
Und so verging wieder ein Rausch, aber dieses mal leider ohne Romantik. Als Tholgrir am nächsten Morgen aufstand, war es ihm wichtig, Ergebnisse zu sehen. Und so motivierte er Medusa mit bestimmtem Ton, grosse und kleine Raids durchzuführen. Und er meinte noch, sollte sie erahnen, wo eine Flotte zu finden sei, so sollen die Krypts des gesamten VBR deren Ankunft erspähen und die Schiffe des Feindes würden im Kampfe zerschellen. Medusa nahm den Auftrag zu Herzen und lieferte kleinere Kampfberichte ab. Kampfberichte, die zwar bezüglich Ehrenkodex durchaus gerechtfertigt waren, aber doch nur die entstehenden Kosten beglichen. Leider jedoch noch nicht zu wahrem Reichtum führten. Tholgrir selbst kryptete den einen oder anderen Planeten von kleinen Imperien, in dem sein Gefühl eine anfliegende Flotte erwartete. Doch leider ohne Erfolg. Doch auch hier erwies sich Medusas Gefühl besser als jenes von Tholgrir. Nach wenigen Tagen lieferte Sie einen Krypt einer ankommenden Flotte und forderte einen genaueren Krypt an. Und nun war Geschwindigkeit gefragt. Die feindliche Flotte landete in nicht einmal 30 Minuten. Yoda lieferte einen sekundengenauen Krypt und Medusa tat, was sie schon beim Manöver mit Tholgrir tat. Sie kam, sie sah und siegte. Baracuda von der Allianz SCB fiel gänzlich der jungen Imperatorin mit ihren Imperialen Kreuzern und den Europa Fightern zum Opfer. Doch sie setzte sich nicht zur Ruhe, sondern erwischte am nächsten Tag ebenfalls den zweiten SCBler, Scorpion, der nicht mal einen Krypt erforderte. Die Flotte von Scorpion stand aufgrund von Wartungsarbeiten stundenlang auf dem Rollfeld herum und so ergriff Medusa ihre zweite Chance und erneut flog sie mit grossen Verlusten, aber dennoch mit reichlich Beute ehrenvoll zu ihrem Heimatplaneten zurück, wo sie Tholgrir bereits erwartete. Als Sie den Europa Fighter verliess, schritt Tholgrir zu ihr hin und meinte: “Ich bin stolz auf dich. Was du gestern und heute gezeigt hast, ist eine Glanzleistung. Ich hätte mir nie erträumen können, dass du so schnell eine wahre VBRlerin wirst.” Medusa fühlte sich sichltich geschmeichelt und meinte “Ich habe vom besten gelernt” und küsste Tholgrir sanft.
Von der Allianz SCB wurde seit diesem Zeitpunkt nie mehr etwas gehört und was Medusa für den VBR leisten wird, oder welche Kämpfe sie in Zukunft noch fechten würde, würde sich zeigen. Und dennoch war eines gewiss, auch wenn Medusa sich erst seit wenigen Tagen als Mitglied des VBRs betiteln durfte, ihre Mitgliedschaft war auf die Ewigkeit gewiss und sollte der Allianz reichlich Ruhm und Ehre bringen. Denn wie bei den anderen VBRler war es auch bei ihr so: Sie kam, sie sah, sie siegte.