Es war ein sonniger Freitag Nachmittag, als Tholgrir, der Anführer des VBR hinter einem Stapel Dokumente an seinem Schreibtisch sass. Wie immer glühte im Aschenbecher aus poliertem Messing eine dicke Zigarre, wobei sie sanft qualmend ihren aromatischen Duft verströmte. Gelegentlich griff der grosse Kriegsheld nach dieser und nahm einen Zug, legte sie danach auf den Aschenbecher zurück und widmete sich wieder den Akten, während er den blauen Rauch langsam aus seinem Mund in sein Büro entweichen liess. Ab und an machte er ein paar Notizen auf seinen Dokumenten, ab und an unterschrieb er einen Antrag seiner Untertanen und ab und an starrte er einfach eine Weile nachdenklich nach draussen. Normaler konnte ein Freitag nicht sein. Vermutlich war diese abnormale Normalität dem Abkommen der Völker geschuldet, welches diese zu Ostern geschlossen hatten. Es war ein Abkommen des Friedens und der Ruhe, welches den Imperatoren eine unbeschwerte Zeit mit deren Familien bescheren sollte. Und so musste Tholgrir weder Raketenangriffe, noch irgendwelche Spionagesonden oder gar fremdes Kampfgeschwader über dem Luftraum von seos fürchten und er konnte sich ganz der liegengebliebenen Bürokratie widmen.
Als Tholgrir gerade völlig vertieft in den Antrag X27-C1 der Völkerrechtler von seos vertieft war, passierte aber etwas, das diese abnormale Normalität binnen einer Sekunde in Luft auflöste. Die Türe seines Büros ging auf und Zworx betrat den Raum. Es war einige Zeit her, dass Zworx, ein wahrhaft grimmiger und kritischer Heerführer des VBR seine Kolonien verlassen hatte. Niemand wusste so recht, wie es um ihn stand und niemand wusste, wohin er gegangen ist. Unzählige Anfragen wurden in der langen Zeit der Abwesenheit an Tholgrir herangetragen, wann und ob Zworx überhaupt je zurück kommen würde. Doch Tholgrir antwortete bei allen mit der selben Antwort: „Ich weiss es nicht.“ Und da betrat er nun einfach ohne Vorankündigung das Büro seines besten Freundes. Tholgrir erstarrte und blickte Zworx, der da nun einfach in seinem Büro stand, ungläubig an und schluckte leer. „Mein alter Freund Tholgrir…“ meinte Zworx und schritt lächelnd auf Tholgrir zu. Dieser stand auf, begann ebenfalls zu lächeln und erwiderte: „Ja bei den 21 Göttern Andromedas, ist denn das möglich? Du hier?“. Tholgrir erhob sich aus seinem Ledersessel und begrüsste den verloren geglaubten Herrscher mit einem äusserst kräftigen Handschlag. Zworx meinte „So sag mir, mein junger Heerführer Tholgrir, serviert ihr derweilen besseren Whiskey in den Kneipen von seos?“
Die Beiden hatten wohl einiges zu bereden und so liess Tholgrir seine Arbeit unverändert auf dem Schreibtisch liegen. Er ging mit Zworx in eine Spelunke, in der es den beiden wahrhaft grossen Räubern wohlig war. Zworx erzählte von seiner Abwesenheit. „Ich fühlte mich nicht mehr befriedigt in meinem Dasein. Mir war, als würde mich eine unerklärliche Macht in die unendlichen Weiten der Galaxie ziehen. Irgendetwas wollte, dass ich losfliege. Und als ich mich vor einiger Zeit mit meinem Schiff dem äusseren Rand des Sektors 1/2 näherte, zeigten meine Instrumente eine Art Wurmloch an. Doch es war nicht einfach ein normales Wurmloch, die Instrumente spielten verrückt. Eine Anomalie, die ich noch nie gesehen habe.“ sprach Zworx, unterbrach kurz, hob den Finger und rief „Ich nehme noch einen doppelten Oban…“ stoppte kurz und fuhr fort: „… und bring meinem Freund noch ein Glas von eurem besten Absinth.“ und erzählte weiter. „Ich flog da also auf etwas zu, was nicht aus dieser Galaxie stammte. Eine Phänomen, welches wir hier noch nie gesehen hatten. Ich schaute aus dem Cockpit und erblickte neben der Leere des Weltraums… ich erblickte… nichts… und doch alles. Schönheit… und doch war es beängstigend. Es fällt mir schwer, das Ganze zu beschreiben. Es war ein…“ In diesem Moment stellte der Barkeeper einen doppelten Oban vor Zworx und ein kunstvolles Glas Absinth vor Tholgrir. Zworx roch an dem haselnussfarbigen Getränk und nahm einen kräftigen Schluck dieses edlen Tropfens, während Tholgrir sein Glas unter eine prunkvolle Fontäne voller Wasser stellte. „Bist du hindurchgeflogen?“, fragte Tholgrir aufgeregt, als er den Hahn des Brunnens aufdrehte und das eisgekühlte Wasser langsam in den Absinth zu tröpfeln begann. Die klare Flüssigkeit verfärbte sich schon bald in ein milchig grünes Elixir und beide starrten aufmerksam auf das Glas, völlig fasziniert, von diesem merkwürdig magischen Ritual, welches schon so manche Männer in den Wahnsinn trieb. „Ich konnte nicht anders. Die Antriebe spielten verrückt. Die Instrumente spielten verrückt. Ich versuchte noch einen Hilferuf per Funk abzusetzen, doch, da war es schon zu spät. Das Raumschiff erzitterte und die Sterne verschwanden. Der Weltraum um mich herum wurde dunkel. Ich spürte wie die G-Kräfte auf mich einwirkten. Es war als wäre ich jenseits von Raum und Zeit, als würden gewaltige Massen an Gestirnen von allen Seiten an mir ziehen. Es war wie Gravitation, nur eben nicht von einem bestimmten Körper, sondern von überall. Und dann war der Spuk auf einen Schlag wieder vorbei. Doch was ich dann sah, glich nichts von alle dem, was wir hier bei uns kennen. Planeten umkreisten Planeten, Sterne umkreisten Wurmlöcher, und es war hell. Das Universum, das doch sonst nur durch einzelne kleine weisse Pünktchen dem dunklsten schwarz entwich, war nun plötzlich ein helles Licht. Ich dachte erst, ich sei tot.“ Tholgrir unterbrach ihn: „Klingt, als wärst du über den Eventhorizont eines schwarzen Lochs geflogen… aber dann wärst du ja nicht hier.“ Zworx nahm einen weiteren Schluck von seinem Whiskey und orderte beim Barkeeper gleich einen neuen. „Talisker soll es sein! Einen doppelten, und für meinen Freund, einen weiteren Absinth.“ Tholgrir war noch immer fasziniert von der Geschichte über Zworxs unglaubliche Entdeckungen und wartete gespannt, bis Zworx seine Erzählung fortfuhr. „Da war ich also, in etwas, das ich kaum beschreiben kann, an einem uns unbekannten Ort, allenfalls in einer anderen Galaxie. Vielleicht auch in einer anderen Dimension. Keine Ahnung. Und so beschloss ich zu erkunden und landete auf einem dieser nahegelegenen Planeten. Auch hier war nichts, wie es bei uns ist. Die Pflanzen sahen aus, als wären es Geister. Geister, die sprechen.“ Tholgrir schaute skeptisch. „Sprechende Geisterpflanzen?“ Zworx meinte: „Ja, du glaubst mir vielleicht nicht, aber sprechende Geisterpflanzen von solcher Schönheit, wie du sie noch nie gesehen hast…“ Tholgrir fiel ihm ins Wort und meinte spöttisch: „Bist du betrunken?“, doch Zworx liess sich nicht aus seiner Erzählung herausreissen. „Ich sprach mit den Pflanzen. Es stellte sich heraus, dass das gar nicht die Pflanzen waren, die da redeten, es waren die Planeten als ganzes, mit allem, was sie beherbergten. Sie erzählten mir, dass sie noch kein Individuum wie mich je erblickt hätten und ich erzählte ihnen, dass es auch bei uns, da wo ich herkomme, nichts gäbe, dass ihnen nur im weitesten Sinne ähnlich sei. Und wir tauschten aus, was wir konnten. Ich fühlte mich exorbitant zu diesen faszinierenden Planetenwesen hingezogen. Sie waren in der Lage, sich zu verformen, fremde Gestalten anzunehmen, mit der Gravitation zu spielen, ja gar mit der Zeit… Es schien, als würden unsere physikalischen Gesetze bei Ihnen nur dann gelten, wenn sie es wollten. In einem Moment war ich schwerelos, im anderen lag ich auf einem weichen, rauchähnlichen Grasboden, mit einem Eigengewicht, das mich fast zerquetschte. Es war faszinierend! Doch nicht nur für mich, auch sie, diese Wesen, fanden es faszinierend, mit einem Geschöpf aus Masse zu experimentieren. Es war das schönste, was ich je erlebt habe.“ schwärmte Zworx. „Und dann erzählte ich, dass es mehr gab, die so sind wie ich. Und wie ich per Zufall zu ihnen gekommen sei. Sie erklärten mir, dass sie kürzlich eine neue Art des überdimensionalen Reisens erforscht hätten, selbst aber nicht durch die geöffnete Anomalie reisen hätten können. Sie hätten dieses etwas, diese Anomalie, nur mit einem uns unbekannten, höchst radioaktiven Element und ungeheurer Energie öffnen können. Doch da ihre Welt so alt sei, seien die Isotope, so glaube ich das jedenfalls verstanden zu haben, längst zerfallen nur noch in so geringer Anzahl vorhanden, dass eine Öffnung noch ein bis maximal zwei mal durchgeführt werden könnte. Ich erforschte diese Wesen, so gut ich konnte. Ich tauschte meine Erkenntnisse mit ihnen aus. Erkenntnisse, die diese andersdenkenden und völlig kuriosen Gestalten niemals selbst über sich hätten in Erfahrung bringen können, da sie so abnormal für sie schienen. Während ich mit diesen Wesen zusammenarbeitete, entwickelte ich tiefste Zuneigung zu ihnen.“ erklärte Zworx. Tholgrir fragte: „Zu allen?“, denn er kannte Zworx. Zworx war kein grosser Liebhaber von ganzen Spezien, aber ein Lüstling sondergleichen, wenn es um einzelne Individuen ging. Zworx wurde rot und meinte: „Eigentlich nur zu einem. Es war etwas, was ich lange gesucht hatte, etwas, das ich aber nie gefunden habe… Weil ich es hier natürlich auch nicht finden konnte… Weil es in unserer Welt nicht existiert. Und dieses Wesen meinte auch, es könne solch eine Kraft in Ihrer Dimension, in der es weder Liebe, noch sonst etwas gab, nicht beschreiben, aber doch fühlen.“ Tholgrir lachte spöttisch: „Mein lieber Scholli, hast du dich in ein überdimensionales, uns unbekanntes, planetenähnliches Wesen verliebt?“ Zworx bestätigte und erklärte, dass es wirklich unbeschreiblich wäre. Er habe sich mit diesen Wesen geeinigt, die Forschungen mit ihnen fortzuführen, wenn sie die restlichen zwei Anomalien für ihn öffnen würden. Denn nicht nur zu diesem Wesen, nein auch zu unserer Galaxie fühle er sich hingezogen. Er habe auch in seiner Heimat Freunde und da wären ebenfalls noch ein paar unvollendete Aufgaben, es dauere auch nicht lange, er wolle sich nur verabschieden und ein paar Dinge regeln, bevor er sich einem Leben in Ihrer Welt widmen möchte. Und so hätten diese Wesen eine weitere Anomalie geöffnet, durch die er nun nach Andromeda zurückgekehrt sei. Tholgrir starrte ihn an und nahm einen grossen Schluck Absinth: „Wie ich höre, willst du uns verlassen. Was wird dann aus unseren Kriegen? Was wird dann aus deinen Kolonien? Was wird dann aus unserer Freundschaft?“ Zworx nahm ebenfalls einen grossen Schluck seines Whiskeys und meinte: „Mein Freund, du warst immer an meiner Seite, selbst wenn wir teilweise unsere Differenzen hatten. Dich werde ich neben dem Whiskey wahrlich am meisten vermissen. Und du, als wahrer Held Andromedas, der die Seuche der Zavijahs zu bändigen wusste, der unzählige epische Schlachten geführt hat und der sich als Hüter der ordentlichen Weltraumpiraterie einen Namen gemacht hast, dir wird es sicherlich auch ohne mich gut ergehen. Und vielleicht, aber nur vielleicht, finde ich mit diesen Wesen einen Weg, Anomalien zu öffnen, um irgendwann wieder zurück zu kehren. Doch bis dahin, werde ich in einer anderen Welt leben. Ich werde daher hier ordnungsgemäss von meinem Posten als Regent meines Volkes zurücktreten und auf meinen Kolonien Wahlen veranstalten. Es soll das Volk entscheiden, wen sie als Ihren neuen Anführer haben möchten. Mein Entscheid steht fest. Ich werde die Andromeda Galaxie verlassen. Ich werde sie verlassen, in dem Wissen, dass du und der gesamte VBR für ehrenhafte Kämpfe sorgt. Ich habe genug lange in dieser Galaxie verbracht. Es ist Zeit für mich weiter zu ziehen, mein lieber Tholgrir.“ Und so tranken Sie darauf noch literweise Bier, ab und zu einen guten Whiskey und der Absinth kam auch nicht zu kurz. Mit einem lachenden und einem trändenen Auge feierten sie Zworxs Rückkehr, wenn sie auch nicht von Dauer sein sollte, und auch den baldigen Abschied. Als die Kneipe seine Türen schloss, meinte Zworx noch, es solle unter ihnen bleiben. Er würde in ein paar Tagen einfach wieder verschwinden. „Denn nur Gott weiss, was diese hiesigen Kreaturen den fremden Gestalten in der anderen Dimension antun würden, würden sie mit ihrem Krieg deren Frieden stören.“ beendete Zworx das Gespräch und ging, wie zuvor zwischen dem siebten Glas Whiskey und dem achten Glas Absinth abgemacht, von dannen und quartierte sich im Keller des Gebäudes von Tholgrirs Büro ein.
Einige Tage später wurde der kleine Imperator Ciccio von den Cardassianern mit grosser Mehrheit als neuer Anführer gewählt. Die Kolonien von Ciccio wurden zugleich auf die Planeten von Zworx umgesiedelt und ebenfalls wurden die Schiffe überführt. Die Geschichte hätte wunderbar geendet, wäre da nicht die EGG Cooporation gewesen. Dieses Unternehmen entdeckte, abseits von Zworxs und Tholgrirs Radar derweilen diese fantastische Anomalie, welche die Wesen geöffnet hatten, und durch die Zworx zurückkehren sollte. Mit deren hochentwickelten Instrumenten und Spionagesonden, die weder in ihrer Stückzahl, noch in ihren technischen Instrumenten in der Galaxie je übertroffen wurden, untersuchte die Cooperation dieses neuartige Wurmloch ausgiebig.
Als Tholgrir am Ostermontag die Andromeda Post las, fiel er fast vom Stuhl. Er erfuhr, dass die EGG Cooperation jedem Bewohner der Andromeda Galaxie eines ihrer neuartigen Schiffe zum Test schenken würden. Sie sollten sich mit Wurmlochforschung 2 fortbewegen, jegliche Schiffsaktionen durchführen können und mit einem noch nie dagewesenen Reaktor betrieben werden können, der Ihnen eine unfassbare Geschwindigkeit erlaubt. Tholgrir ahnte sofort, was es damit auf sich hatte. „Die müssen die Anomalie gefunden haben!“, dachte er sich. Ihm graute, was geschehen würde, wenn die EGG Coorporation die Anomalie und die daraus enstehenden wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Produktion und somit den Verkauf dieser neuartigen Schiffe missbrauchen würde. Nicht nur für diese Wesen und Zworx, nein, auch für Andromeda. Die Herrscher kleiner und grosser Völker wären hilflos den sekundenschnellen Angriffen von unehrenhaften Räubern ausgeliefert. Und so rannte er sofort zu Zworx in den Keller. „Die EGG Cooperation hat die Anomalie gefunden!“ rief Tholgrir. „Du musst gehen! Jetzt!“ fügte er hinzu. Zworx wurde, auch wenn er doch schon eine sehr weisse Hautfarbe als Cardassianer hatte, sichtlich blass. Er wusste, würde ein anderes Schiff als seines die Anomalie durchfliegen, so würde sie in sich Zusammenfallen und für Ihn für immer versperrt bleiben. „Das ist die letzte Anomalie, die diese Weesen öffnen können.“ meinte Zworx. Tholgrir antwortete: „Es ist noch nicht zu spät, in der Zeitung stand, sie seien erst kurz vor dem Durchbruch. Es seien aber noch nicht alle Fragen geklärt, die sich bei diesem neuen Antrieb stellen würden. Ich vermute, sie benötigen Daten aus dem inneren der Anomalie.“
Und so schmiedeten die beiden kurzerhand einen Plan, um Zworxs Rückkehr zu ermöglichen und die EGG Cooperation aufzuhalten. Sie informierten sofort die anderen Mitglieder des VBR über die Geschehnisse und alle waren sich einig, Zworx zu helfen. Tholgrir, der in Geschwindgikeit kaum übertroffen war, missachtete heimlich den galaktischen Nichtangriffspakt von Ostern und startete seine schnellsten Schiffe, um die Sonden, die um die Anomalie kreisten, zu zerstören. Doch der Schaden war bereits grösser als gedacht. Als die Kampfschiffe über einen verschlüsselten Funkkanal schon Erfolg vermeldet hatten und Zworx gerade dabei war, sich in sein Schiff zu setzen, kam die Lieferung eines Raumschiffs auf dem Rollfeld von seos an. Ein grosses Handelschiff der EGG Cooperation beamte das Ei-förmige, golden glänzende Schiff auf den Asphalt hinunter. Sofort rannte Tholgrir mit Zworx zum Schiff und stiegen ein, um zu sehen, wie weit die EGG Cooperation schon war. Voller Erleichterung merkten sie, dass trotz der Betätigung von vielen Knöpfen sich das Schiff nicht starten liess. Tholgrir meinte zu Zworx: „Meine Schiffe haben die Sonden rechtzeitig zerstört, doch es wird uns nicht viel Zeit bleiben! Du musst jetzt fliegen! Wir halten die EGG Cooperation so lange auf, bis du durch bist.“ Zworx beendete mit einer Umarmung das Gespräch, meinte noch „Machs gut, mein Freund!“ und rannte schnell zu seinem Raumschiff zurück, hob ab und flog davon. Kurz darauf meldete sich ein Arbeiter der Flottenkontrolle bei Tholgrir über Funk: „Wir hörten eine rauschende Nachricht über Funk, die EGG Cooperation gab bekannt, dass die Antriebe in weniger als zwei Stunden funktionieren sollen… Es würde in Bälde ein Softwareupdate auf die neuen EGG Schiffe hochgeladen.“ Nun wurde auch Tholgrir blass. Zworx, der langsame Cardassianer hatte doch gut zwei Stunden bis er die Anomalie durchfliegen würde. Die EGG Cooperation musste aufgehalten werden. Sofort funkte er die Schiffe an, die sich bereits vom Kampf an der Anomalie aus dem Rückflug befanden, sie müssten umkehren. Zumindest einige. Es gelte die Anomalie zu verteidigen. Dies um jeden Preis. Die Piloten wussten, würden sie umkehren, hätten sie nicht genügend Treibstoff, um je wieder nach Hause fliegen zu können. Und doch wendeten alle ausnahmslos. Und was Tholgrir nach dem Funkspruch bereits ahnte, bewahrheitete sich. Die EGG Cooperation hatte bereits ein Super-Spionageschiff namens SPERM auf direktem Weg zur Anomalie losgeschickt. Einzig zum Zweck, die Annomalie zu durchqueren und die Daten für den letzten Code-Baustein für die EGG-0A0Ds zu liefern um somit den neuartigen Schiffen Leben einzuhauchen, respektive wie die EGG Cooperation dies nennen würde, die EGGs zu befruchten. „Ihr müsst das Ding zerstören, koste es was es wolle!“ funkte Tholgrir seinen Schiffen zu. Diese formierten sich vor der Anomalie auf und erkannten ein mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zufliegendes Spionageschiff. „Imperator Tholgrir, unsere Waffenleitsysteme sind nicht auf solche schnellen Schiffe ausgelegt. Ein Treffer wäre pures Glück!“ vermeldete einer der Offiziere in der Fliegerstaffel. Tholgrir war pures Glück aber weitaus zu wenig Sicherheit. Er funkte Lulia an: „Tholgrir an Lulia, Tholgrir an Lulia, positioniere alle verfügbaren AIN Sonden vor den Anomalie!“ Lulia bestätigte kurzerhand und schickte ihre äusserst schnellen Transporter als Schutzschild los. Diese positionierten sich knapp vor dem Eintreffen von SPERM ein Stück vor der Anomalie. Die abwehrenden Schiffe von Tholgrir eröffneten das Feuer, doch wie die Offiziere bereits geahnt hatten, waren die Waffensysteme nicht auf solche Geschwindigkeiten ausgelegt. SPERM verformte mit seinem schnellen Flug den Raum so stark, dass die Geschosse weit an diesem Schiff vorbei flogen. Es schien, als läge nun alles an Lulias AIN Sonden. Und in der tat, der Schutzwall aus AIN Sonden liess kein Schlupfloch für SPERM offen und es kollidierte. Das Schiff wurde beim Aufprall in Form eines grossen Feuerballs in tausende von kleinen Teilen zersplittert und in die weiten des Universums geschleudert. Der Sieg schien errungen und Zworx flog in die Anomalie, die sich gleich beim Passieren von Zworxs Raumschiffes auflöste. Zworx hatte es geschafft. Der VBR hatte es geschafft. Doch für Tholgrir war der Kampf noch nicht vorbei. Er wusste, würde die mächtige EGG Cooperation davon erfahren, dass jemand deren Erfolg verhindert hat, in dem er die hochgelobte Angriffssperre zu Ostern umgangen hätte, so würde er wohl in den Medien gesteinigt und anschliessend von allen Völkern der Galaxie gelyncht. Und so funkte er Ozark an: „Du bist dran! Gib alles! Nutze deine Tarnung!“ Ozark startete zugleich eine Heerschar an Minbari Jägern, die perfekt getarnt die EGG Cooperation angriffen und alles ohne Aufsehen zu erregen vernichteten. Jeder einzelne Mitarbeiter und jedes einzelne Vorstandsmitglied wurde brutal von den Minbari Soldaten unter dem Kommando von Ozark ermordet. Jedes Dokument, das auf eine solche Technologie oder das EGG-0A0D nur im entferntesten Sinn hätte hinweisen können, wurde zerstört. Jede Spionagesonde der EGG Cooperation wurde gehackt und mit einem Flugbefehl versehen, der sie nach einem Swing-By um einen nahen Planeten unumkehrlichen in ein Schwarzes loch fliegen liess. Die EGG Cooperation war ausgelöscht. Sie wurde zum Opfer eines genialen Schlachtplans. Sie wurde zum Opfer ihres gewaltigen Wissensdurstes, der nie gestillt wurde. Sie wurde Opfer des Wunsches nach Erfolg, der diese Firma in kurzer Zeit zum gewaltigsten und bedeutensten Unternehmen in der Galaxis hätte katapultieren sollen.
Niemand würde je erfahren, welche sagenhafte Geschichte diese Reise von Zworx ermöglichte, oder wohin die EGG Cooperation verschwunden war. Die EGG-0A0D Schiffe blieben ein flugunfähiges Mysterium. Manche Imperatoren recycelten sie, manche stellen sie als Statuen auf, ja manche bauten sie sogar zu Hühnerställen um. Und Zworx? Zworx war nun an einem besseren Ort. An einem Ort der Liebe, wenn es da auch keine Liebe geben würde. An einem Ort der Magie. An einem Ort, an dem Wesen existieren, die wir wohl nie verstehen werden. Ob er wohl je zurückkehren würde?
Die Mitglieder des VBR gingen ihre altbekannten Wege und sprachen nie wieder über Zworx. Doch in ihren Herzen sollte er als wahrer Freund für immer in Erinnerung bleiben.