Im fernen Quadranten des Sternennebels Sigma-9 trieb ein einsamer Schatten durch die Leere des Alls. Sie nannte sich Medus, eine Jägerin, eine Räuberin, eine Legende. Ihr Schiff, die Schlange, war ebenso gefürchtet wie ihr Name. Kein Beuteschiff war sicher, keine Eskorte zu stark. Wenn Medus jagte, blieb nur Stille zurück.
Doch es gab einen Namen, der ihr immer wieder zu Ohren kam. Ein Krieger, ein Verteidiger der interstellaren Ordnung: Worf. Ehemaliger Kommandant der Kriegsschiffe von Haus K’reth, Träger der Blutklinge, ein Symbol von Ehre und Stärke. Während Medus durch Gerissenheit und List überlebte, war Worf das Sinnbild des offenen Kampfes.
Ihre Wege mussten sich kreuzen.
Es geschah in der dunklen Zone nahe dem verfallenen Mond von Tyros. Dort lauerte Medus, wusste, dass Worf kommen würde. Sie hatte seinen Konvoi angegriffen, seine Leute getäuscht, seine Sensoren geblendet. Was blieb, war nur er, allein in der Leere, gefangen in einem Netz aus Stille.
Worf rief sie über das offene Band:
„Räuberin Medus. Zeig dich. Stirb mit Ehre.“
Sie antwortete nicht. Medus sprach selten mit ihrer Beute.
Statt Worte ließ sie ihre Flotte aufsteigen, lautlose Schatten, die sich durch das magnetische Feld des Planeten schoben. Worf kämpfte wie ein Löwe, seine Kanonen brüllten, seine Schilde flackerten, doch Medus hatte nie fair gespielt. Sie war die Dunkelheit zwischen den Sternen.
Mit einem gezielten Schlag aus dem Rücken des Asteroidenfeldes beendete sie den Kampf. Worf verschwand in einem Sturm aus Feuer und Staub. Kein Schrei, keine Explosion. Nur Stille.
Medus beobachtete das Glühen des letzten Bell Zerstörer im Universum, dann wendete sie die Schlange und verschmolz wieder mit der Dunkelheit.